Rotationsphotographie. 87
Lage befindet, werden Vignetten oben auf die Glasscheibe über die
Negative gelegt, und falls sich nach einem Versuche die Belichtung
als zu lange für ein Negativ erweist, werden Blätter dünnen ge-
wachsten oder Seidenpapiers dazwischen gelegt, um die Lichtstärke
auf den richtigen Grad abzuschwächen. So können mehrere Negative
von verschiedener Dichtigkeit zu gleicher Zeit auf der Platte befestigt
werden, indem man sie der Lichtstärke anpasst, welche zum Copiren
nothwendig ist, Das Arrangement erscheint verkleinert, Fig. 24.
Grosse Sorgfalt und scharfes Urtheil ist für diese Anordnung er-
forderlich, weil der ganze Erfolg der späteren Manipulationen davon
abhängt. Die Belichtungskammer ist an einem, durch einen Flaschen-
zug laufenden Seile an der Decke aufgehängt und wird am anderen
Ende durch Gewichte ausbalancirt. Durch diese Einrichtung kann
das Ganze über der Negativplatte in die Höhe gezogen werden, um
einem leicht Zutritt zum Einstellen der Vignetten zu geben. An
jeder Seite der Kammer sind vier elektrische Lampen von 32 Kerzen-
stärke angebracht (zwei derselben sind in Fig. 24 sichtbar); dieselben sind
mit dem Umschalter an der Wand und der automatischen Einschaltvor-
richtung unterhalb der 5
Kammer durch Drähte
verbunden. Die Hitze
der Lampen erwies sich
jedoch als allzu heftig,
man schuf desshalb Ven-
tilation, indem man ne
durch einen electrischen Ai
Fächer oder Luftpumpe
einen Luftstrom hinein-
presst, der die "Tempera-
tur gleichmässig erhält. Durch ein quadratisches rothes Fenster an der
Seite kann man beobachten, ob alle Lampen funetioniren, wenn ein-
geschaltet ist.
Dicht hinter der Kammer läuft das Papier nach dem Copiren
über eine Trommel, welche durch eine intermittirende sinnreiche
Vorrichtung entsprechend der Länge der Negativplatte oder jeder
anderen eingestellten Länge bewegt wird. Von dort wird es von einem
Arbeiter auf eine Rolle gewunden, deren Achse in Kugellagern rotirt.
Die Trommel erhält eine intermittirende Bewegung durch eine damit
verbundene Steuerung, die an einer Kurbel unterhalb der schiefen
Ebene (links unten an der Maschine) befestigt ist. Das Ende der
verbindenden Stange an der Zugrolle bewegt einen Hebel, dessen
oberes Ende mit einem Zahnrad in die Zähne der Peripherie der Zug-