Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

£. Die Positivprocesse. 
rolle greift. Durch die verstellbare Steuerung kann man je nach dem 
Umfang der Rolle die Anzahl der Drehungen reguliren. Ein Zahnrad 
an der entgegengesetzten Seite der Zugrolle ist durch eine Kette mit. 
der zuleitenden Rolle verbunden. Es ergiebt sich daher, dass durch 
eine halbe Umdrehung der Zugrolle auf der einen Seite so viel Papier 
losgelassen wird, wie sich auf der anderen aufwindet. An der Welle 
unter der schiefen Ebene sind zwei Excenter angebracht, von denen 
der eine das Einschalten der elektrischen Lampen bewirkt, während 
der andere die in Fig. 24 skizzirte Druckvorrichtung in Thätigkeit 
setzt. Letztere besteht aus einer grossen Platte, welche durch ein 
auf einem Winkelhebel angebrachtes Gewicht gegen die Unterseite 
des Papiers gepresst wird, so dass seine sensibilisirte Seite dadurch 
wenige Augenblicke während der Belichtung mit den Negativen in 
Berührung kommt (gewöhnlich zwei Secunden). Dann wird die Druck- 
tafel herabgezogen, bis ein neuer Theil der Papiermenge unter den 
Negativen hindurchgeht und sich das Verfahren wiederholt. Die Be- 
wegung ist derjenigen der Drucktafel an der Druckerpresse ganz 
ähnlich, 
Die Rolle, welche zwei- bis dreitausend Positive liefert, wird, 
sorgfältig gegen weisses Licht geschützt, in den Raum gebracht, in 
welchem sich die automatische Entwicklungsmaschine befindet. 
Die belichtete Papierrolle ist auf einem Ständer am unteren Ende 
eines langen hölzernen Beckens, welches in mehrere wasserdichte Be- 
hälter getheilt ist, befestigt, s. Fig. 25. Von dort wird das Papier 
durch eine Walze in den ersten Behälter geleitet, der etwa 31% Fuss 
tief und mit 140 1 einer alten Entwicklungslösung gefüllt ist. 
Das Bild fängt an sich zu entwickeln und geht, nachdem es 
über verschiedene Rollen gelaufen ist, in ein zweites Bad, in dem 
es fertig entwickelt wird. Die elektrischen Lampen an der Decke 
sind roth. Sodann tritß das Papier in einen dritten mit angesäuertem 
Wasser gefüllten Behälter, welches alle von dem Entwickler zurück- 
gebliebenen Eisentheile auszieht, und zugleich der ferneren Entwick- 
Jung Einhalt thut. Nachdem es mit Wasser gewaschen ist, wird es 
im nächsten Bassin in einer Lösung von Natriumthiosulfat fixirt, dann 
wieder gewaschen. . 
Nachdem das Papier noch ein Alaunbad passirt hat und nach 
diesem wieder gründlich gewaschen ist, wird es durch ein langes 
Leinwandband in eine abgeschlossene Kammer geleitet, die mit warmer 
Luft gefüllt ist und durch einen Gasofen geheizt wird. Aus dieser 
Trockenkammer geht. das Papier vollständig getrocknet hervor und 
wird mit den nun fertigen Bildern aufgerollt. Wenn der ganze Ent- 
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