Fehler im Emulsions-Positivverfahren. 91
im Handel: hart und weich copirende. Diese müssen nach der Qualität
der Negative ausgewählt werden, z. B. für unterexponirte dünne Nega-
tive ein brillant copirendes Papier (z. B. Liesegang, Aristo), für richtig
exponirte Platten ein weich copirendes Papier.
Bei Aristopapier stört auch die klebrige Beschaffenheit der Ober-
fläche. Hier versäume man nicht das Gerben, wozu man getrost For-
malin nehmen kann, dessen reducirende Eigenschaften bei gewaschenen
Bildern nicht mehr stören (s. pag. 63).
Sehr übel sind Spritzflecken, wie sie sich durch Arbeiten
in engen Räumen bei Amateuren häufig einstellen. Fixirnatron-
spritzer bei noch nicht fixirten Bildern sind unvertilgbar.
Aber auch mildere Chemikalien, z. B. Eisenvitriol, können zum
Verderben gereichen, selbst als Staub. Häufig wird ein Rest pulvrigen
Eisenvitriols umgeschüttet, der Staub legt sich auf nahe liegende,
vielleicht noch feuchte Copien und trocknet fest, dann ist der Ruin
unausbleiblich. Das Hauptkunststück in der Photographie besteht
darin, solche Fehler zu vermeiden. Unsere Kurmittel sind oft
schlimmer als das Uebel. Fixirfehler (s. pag. 58) kommen bei
den Emulsionspapieren noch mehr als beim Eiweisspapier vor, zumal
hier häufiger die Tonfixierfehler verwendet werden, über welche wir
Seite 25 ausführlich berichtet haben.
b) Bromsilberpapiere.
Flaue, kraftlose Copien von grünlich brauner Farbe. Die
Bilder waren überexponirt oder die Entwicklerlösung zu stark, "Trifft
beides nicht zu, so ist der Fehler in der Fabrikation zu suchen.
Der weisse Untergrund des Bildes erscheint wolkig mit
grauen Flecken. Das Bild war unterexponirt und im Entwickler zu
lange gequält worden.
Die Copie zeigt beim Herausnehmen aus dem Fixirbade gelbe
Flecken. Das Bild ist noch nicht genügend ausfixirt.
Die Copien erhalten beim Wässern Blasen. Dieser sehr störende
Fehler tritt namentlich zur Sommerszeit auf. Wir empfehlen, die Copien
nach der Entwicklung im Alaunfixirbade zu fixiren. (Siehe Seite 63.)
Dass Massendrucke mit Entwicklung (s. p. 85) bei dem
viel zu rasch gehenden Fixir- und Waschprocess noch öfter Fixirnatron
enthalten, hat Verfasser nachgewiesen. Eine Prüfung von Maschinen-
drucken auf ihren Gehalt an rückständigem Fixirnatron ergab recht
bemerkliche Mengen.
Ein Nachwässern oder Behandeln mit dünner, filtrirter Chlorkalk-
Jösung wäre hier am Platze. Die Concentration müsste chemisch
durch Vorproben festgestellt werden.