Verarbeitung der Silberrückstände. 93
Einzelne Vorschriften rathen alle Silberrückstände, fixirnatron-
freie und fixirnatronhaltige zusammenzugiessen und gemeinschaftlich
zu fällen. Dagegen kann gar nicht genug gewarnt werden Fixir-
natronhaltige Silberlösungen verarbeiten sich erheblich schwerer als
fixirnatronfreie! Letztere werden daher stets besonders gesammelt, am
besten in Töpfen von Steingut, so gross, dass sie die Waschwässer von
zwei Tagen, resp. die Fixirbäder und das erste Waschwasser nach dem
Fixiren von 4 bis 6 Tagen aufnehmen können. Das darin befindliche
Silber kann durch Schwefelkalium (Schwefelleber) als Schwefelsilber
niedergeschlagen werden. Letzteres wird abfiltrirt, gut ausgewaschen
und getrocknet.
Schwefelsilberrückstände machen beim Auswaschen oft Schwierig-
keiten.
Vortheilhafter ist daher das Verfahren von Stiebel, Fällen des
Silbers aus Fixirbädern durch Zinkstaub, welcher sehr stark reducirend
wirkt, billig zu haben ist und das Silber gründlichst niederschlägt.
Stiebel empfiehlt 10 g Zinkstaub auf das Liter Fixirnatronlösung.
Man rührt den Zinkstaub in kleinen Portionen zu und lässt absetzen.
Zeitweises Wiederaufrühren schadet nicht. In einer Stunde ist die
Fällung vollendet, der Niederschlag wird gesammelt und getrocknet.
Ueber das Einschmelzen des aus mit Zinkstaub verunreinigtem metalli-
schen Silber bestehenden Niederschlags sagt Stiebel, dass dasselbe
leicht und ohne Verlust vor sich ginge.
Man mischt:
100 Theile des ausgewaschenen und getrockneten Silberpulvers,
mit 50 „ geschmolzenen und pulverisirten Borax,
, 25 „ geschmolzenen und pulverisirten Salpeter.
Der Tiegel wird ungefähr ein Drittel mit der Mischung gefüllt,
und wenn nach dem Eintragen das Schäumen aufgehört hat, giebt man
noch 20 Minuten scharfes Feuer, lässt den Tiegel erkalten und zer-
schlägt ihn. Der erhaltene Metallklumpen kann nun zur Herstellung
von Silbersalz in Salpetersäure aufgelöst werden.
Silberhaltige Papiere werden gesammelt, auf einem geeig-
neten Heerd verbrannt, die Asche auf einen Haufen zusammen-
gekehrt und zur vollständigen Verbrennung aller organischen Stoffe
noch eine Zeit lang der Hitze ausgesetzt.
Man macht dann ein Gemenge von
100 Theilen Asche,
50 „trocknen kohlensauren Natrons und
20 „ Quarzsand.
Die Schmelzung geht leicht. von Statten und man erhält eine
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