Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

114 Der Pigmentdruckprocess. 
Glastafel von gleicher Grösse hinter das Bild und fasst beide zu- 
sammen, entweder durch metallene Falze bei grossen Bildern, oder 
durch umgeklebte Zeugstücke bei kleinen Formaten. Die Bild- 
seite muss nach innen liegen. 
Sehr schön machen sich matte Gläser mit eingeschliffenen Orna- 
menten, dieselben sind in Handlungen photographischer Artikel zu 
haben. 
3. Der doppelte Uebertragsprocess. Dieser Process tritt in Anwen- 
dung, wenn es gilt, Bilder in richtiger Stellung von gewöhnlichen 
Negativen zu erhalten. Um ihn auszuüben, muss man die Bilder auf 
einer besonderen Fläche entwickeln, von welcher sie sich unter ge- 
wissen Kunstgriffen leicht abheben und auf eine zweite Fläche über- 
tragen lassen. Man benutzt als Entwicklungsunterlage entweder prä- 
parirtes Glas, Celluloid oder präparirtes Papier. Letzteres ist das 
sogenannte Entwicklungspapier (flexible support). 
a) Mit Entwicklungspapier. Dieser Process liefert stumpfe 
Bilder auf Papier. Man quetscht bei demselben die Copie auf das 
Entwicklungspapier. 
Die frischen käuflichen Entwicklungspapiere werden ohne Weiteres 
verwendet.”) Bereits einmal gebrauchte überreibe man aber mit fol- 
gender Harzlösung: 
3 Theile Colophonium, 
1 Theil gelbes Wachs, 
75 Theile Terpentinöl 
und trockne. 
Das Entwicklungspapier wird genau ebenso mit dem Pigment- 
papier zusammengequetscht wie das einfache Uebertragspapier. 
Die Entwicklung macht sich dann ebenso. Das entwickelte Bild 
wird in kaltes Wasser gebracht, dann in das Alaunbad, wo man es 
lassen kann, bis die gelbe Farbe des chromsauren Kalis aus dem 
Papier herausgegangen ist; schliesslich wäscht man es einigemal in 
kaltem Wasser. 
Das Uebertragen des so erhaltenen Bildes kann vorgenommen 
werden, entweder sofort, während es noch nass ist, oder nach dem 
Trocknen. Hierzu benutzt man das käufliche doppelte Ueber- 
tragspapier, welches im Wesentlichen ein mit Gelatine über- 
zogenes Papier ist, die durch Chromalaun theilweise unlöslich 
gemacht ist. Dieses Papier unterscheidet sich von dem einfachen 
*) Bei sehr altem Entwicklungspapier ist ein Abreiben desselben mit Harz- 
lösung zu empfehlen, weil es sonst vorkommen kann, dass/die Bilder nicht her- 
unter gehen.
	        
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