Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

117 Reproduction von Negativen. 
13. Schleier haben verschiedene Ursachen, z. B. Tageslicht, welches 
den vollen sensiblen Pigmentbogen getroffen hat; Zersetzung des sen- 
siblen Pigmentpapiers ete. 
B, Reproduction von Negativen. 
a) Die Reproduction von Negativen mittelst Pigmentdrucks. 
Verlangt man ein reproducirtes Negativ in Originalgrösse, 
so ist die Herstellung eines solchen ohne Camera, mit Hülfe des ge- 
wöhnlichen Pigmentprocesses möglich. Man fertigt zuerst ein 
Pigment-Diapositiv; dasselbe muss sehr tief copirt 
werden, so dass es selbst in den hellsten Lichtern noch 
Details zeigt und nur in den allerhellsten Lichtern 
noch weiss durchschimmert, wenn man es auf weisses 
Papier legt. Sehr wichtig ist bei Diapositiven die äusserst 
saubere Behandlung. Man benutzt ein besonderes Pigmentpapier, das 
Diapositivpapier (Special tissue), das mit höchst feiner Farbe präparirt 
ist, und wendet zum Entwickeln und Waschen höchst sauberes Wasser 
an. Sawyer filtrirt das Wasser zu diesem Process, indem er die 
Wasserhähne mit Leinwandbeuteln umhüllt. Man bedenke, dass jedes 
unbedeutende Fleckchen, welches man am Diapositiv kaum bemerkt, 
bei Projektionen oder bei Herstellung vergrösserter Negative sich 
vergrössert und dadurch zu einem sehr sichtbaren Klecks wird. 
Aus diesem Grunde muss man hierzu von Anfang an besonders 
saubere Stücke des Diapositivpapieres nehmen, diese sorglich abstauben, 
in gut filtrirter Chromlösung baden und unter Staubvermeidung trocknen. 
Gut ist es, das Entwickeln und Waschen in Porcellanschalen vorzu- 
nehmen, in denen man Unreinigkeiten viel leichter bemerkt und auf 
deren weissem Grunde man die Entwicklung viel besser controliren 
kann. Copirt man alsdann unter dem Diapositiv ein Stück sensibili- 
sirten Diapositivpapiers möglichst tief und überträgt dies mittelst des 
einfachen Uebertragsprocesses auf Glas und entwickelt, so erhält man 
ein Pigmentnegativ. 
Man copire bei Mittelnegativen bis zu 2 mal 22° auf Chrom- 
papier, d. h. man belichtet so lange, bis zwei Streifen Chrompapier 
nach einander im Photometer belichtet auf 22° gestiegen. sind, dann 
überzieht man die Copie mit 1procentigem Rohcollodium. Nachher 
trocknet man das Papier völlig. Erst dann überträgt man es auf das 
gelatinirte oder collodionirte Glas (8. 0.). 
Das entwickelte, gegerbte und sauber gewaschene Bild wird nun 
in trockenem Zustande wieder auf Diapositivpapier copirt und 
dieses auf collodionirtem oder gelatinirten Glas (s. o.) entwickelt. 
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