Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

120 Reproduction von Negativen. 
Stellung aus dem Wasser gehoben. Man ziehe sie auf der Platte 
zurecht, lege Wachstaffet über und quetsche. So erhält man ein ver- 
kehrtes Positiv, welches beim Copiren sofort ein verkehrtes Negativ 
liefert.*) 
b) Reproduction von Negativen mittelst des Staubverfahrens. 
Wie Bd. I pag. 119 bemerkt wurde, liefert das Staubverfahren 
mit Chromsalz nach einem Negativbilde ein Negativ. Insofern kann 
man dieses Verfahren benutzen, um Negative zu vervielfältigen. Es 
ist jedoch weniger leicht als das Pigmentverfahren. 
Eine neue, geputzte Spiegelplatte wird mit nachfolgender Lösung 
gleichmässig übergossen, ganz ebenso wie beim Collodioniren einer 
Platte: 
Dextrin 4 g, gewöhnlicher weisser Zucker 5 g, doppeltchrom- 
saures Ammoniak 2 g, Wasser 100 g, Glycerin 2—8 Tropfen. Nach 
vollständiger Lösung wird durch Papier filtrirt. Diese Lösung hält 
sich längere Zeit.**) 
Die damit übergossene Platte, von der man das Ueberflüssige an 
einer Ecke abfliessen lässt, wird in einem staubfreien Trockenschrank oder 
über der Lampe in wagerechter Lage bei einer Temperatur von ca. 
40—60° R. getrocknet. Nach 5—10 Minuten ist die Lösung spiegelglatt 
aufgetrocknet. Noch warm exponirt man in einem gewöhnlichen Copir- 
rahmen unter dem verlangten Negativ im zerstreuten Lichte, je nach 
der Dichtigkeit des Negatives und Intensität des Lichtes 5—15 Minuten, 
Das Copiren geschieht mit Vogels Photometer etwa bis auf‘ 
denselben Grad wie bei Herstellung eines Pigmentdrucks nach dem- 
selben Negativ nöthig ist (15—18°); zu kurz copirte Platten geben 
Schleier, zu lange copirte harte Bilder. 
Die Expositionszeit ist die richtige, wenn das Bild schwach sichtbar 
ist. Nach dem Exponiren legt man die Platte wieder in den Trocken- 
schrank, bis sie etwas wärmer als die Luft in dem Locale ist, in welchem 
man die -nächste Operation ausführt. Ist die Platte so weit erwärmt, 
so legt man sie in einem nicht zu hellen Zimmer auf ein Blatt weissen 
Glacepapiers, taucht einen feinen Staubpinsel in feinst geschlämmten 
Graphit und reibt denselben vorsichtig auf der Platte auseinander ; 
durch leichtes Anhauchen lässt sich das Annehmen des Graphites be- 
*) Weitere Details über Anwendungen des Pigmentdrucks findet der Leser 
in Vogel, das photographische Pigmentverfahren und seine An- 
wendungen im Lichtpressendruck. Berlin, bei Gustav Schmidt, 3, Aufl. 
**) Ein anderes Recept ist Bd. I pag. 118 gegeben, es liefert ebenfalls gute 
Resultate. Empfehlenswerth ist der Zusatz einiger Tropfen Ammoniak, so dass. 
die Lösung darnach riecht. 
GA 
* +
	        
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