Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Die Gummipräparation, 123 
Durch die ausserordentlich grosse Wahl in den Untergrundpapier- 
sorten ist schon allein eine grosse Mannigfaltigkeit im Charakter der 
Gummibilder geboten, 
Die Gummipräparation. Für die Sensibilisation wird beim Gummi- 
druck vorzugsweise das Kaliumbichromat benutzt. Es wird entweder 
das Untergrundpapier zunächst in Kaliumbichromatlösung gebadet und 
nach dem Trocknen mit Gummilösung und Farbmasse versetzt oder 
alles zusammen in einer Mischung gleichzeitig aufgetragen. 
H. Watzek*) benutzt eine 40°, ige Gummilösung (1,5 Theile), 
welche er mit Farbstoff (1 Theil) mittelst eines Borstenpinsels auf einem 
Teller mischt und mit einer 10% igen Kaliumbichromatlösung nach 
Bedarf verdünnt. Die Schicht, welche nicht zu dick auf das Papier 
getragen werden darf, lässt man dann im Dunkeln trocknen. 
Henneberg**) giebt folgende Anweisung: „Man verwende für 
einen Bogen 50 > 60 cm ungefähr 1'/„, bis 2 g Farbe, 6 bis 8 com 
Gummilösung und verdünne diese Mischung je nach der Dicke des 
Aufstrichs mit 15 bis 25 ccm Kaliumbichromatlösung, ohne dass diese 
Zahlen besonders wesentlich sind. Ein Kennzeichen für die Eignung 
eines Papiers für den Gummidruck und für den richtigen Zusatz von 
Gummi ist folgendes: Von einem Stück des getrockneten und unbe- 
lichteten Papiers muss die Farbe in kaltem Wasser in kurzer Zeit 
nach ungefähr einer halben Stunde vollständig ohne Nachhilfe herunter- 
gehen. Wenn dies nicht der Fall ist, so ist zu wenig Gummi in der 
Schicht. Bleibt an unbelichteten weissen Rändern einer Copie ein 
feiner Farbenschlamm wie ein dünner Schleier sitzen, so ist das Papier 
nicht geeignet (zu faserig). — Von ganz wesentlicher Bedeutung und 
neben der Entwicklung das Wichtigste ist ein richtiger Aufstrich der 
Farbe, nicht so sehr, was seine Gleichmässigkeit anbetrifft, sondern 
in Bezug auf Tonwert der gestrichenen Fläche gegenüber dem weissen 
Papier. Es ist daher eine der wesentlichsten Bedingungen für das 
Gelingen eines Gummibildes, dass genau soviel Farbe und nicht mehr 
auf das Papier gebracht wird, als auf dem fertigen Bilde an den 
tiefsten Stellen vorhanden sein soll.“ 
Packham giebt folgende Vorschriften***): Das Papier wird zu- 
nächst in einer 10%, igen Kaliumbichromatlösung gebadet. Zuvor 
werden die zu präparirenden Bogen am besten in vier Theile ge- 
schnitten und die Rückseite der einzelnen Stücke durch einen Blei- 
strich gekennzeichnet, damit die spätere Gummipräparation bei allen 
*) Photogr. Mittheil. XXXIIT pag. 64. 
+) Wiener photographische Blätter 1897. 
***) Photogr. Mittheil, XXXV pag. 59.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.