Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Die Gummipräparation. 195 
Kuchenform einzuhalten. Ich rathe daher zu dem Gebrauch von Farben 
in Pulverform. Die am meisten angewendeten Farben sind: Reb- 
schwarz, rother und gelber Ocker. Mit diesen Farben kann man durch 
Combination die verschiedenartigsten Töne erzielen. 
Packham räth, die Farbenquantitäten genau abzuwägen, man 
nehme z. B.: 
Gummilösung 4:10 . . 15 ccm 
Wasser 0 A 
und rühre gut durcheinander. Dann wiege man 0,8 g schwarzes Farb- 
pulver ab, bringe diese auf eine Marmor- oder Glasplatte, füge dazu 
einige Tropfen der Gummilösung und verreibe das Ganze mit einem 
Spachtel sorgfältig zu einer Paste von grösster Feinheit. Mittelst 
eines Messers bringt man diese Paste in eine flache Schale. Den auf 
der Platte zurückbleibenden Farbrest versetzt man von neuem mit 
einigen Tropfen Gummilösung und fügt ihn dann gleichfalls in die 
Schale, Es geht auf diese Weise nichts von der Farbsubstanz ver- 
loren. Nachher wird der Rest der Gummilösung in die Schale ge- 
bracht und das Ganze mit einem Vertreibpinsel gut gemischt. 
Das chromirte Papier muss, bevor die farbige Gummilösung auf- 
getragen wird, absolut trocken sein. Die Präparation darf selbstver- 
ständlich nur bei Lampenlicht geschehen, Die Gummilösung wird 
mit dem Pinsel gleichmässig. aufgestrichen, indem man. zwei oder 
mehrere Mal von rechts nach links und von oben nach unten streicht. 
Nunmehr nimmt man einen breiteren, weichen Marderpinsel (4 Zoll 
Breite), hält ihn. leicht mit zwei Fingern vertikal und überfährt damit 
sehr schnell die Gummischicht, bis letztere anfängt zu trocknen und 
das Papier sich mit einer dünnen, halbdurchscheinenden Farbschicht 
bedeckt hat. Nach einiger Uebung wird man bald in der Führung 
des Pinsels eine gewisse Gewandtheit erlangen und eine gleichmässige 
Schicht ohne Streifenbildungen zu Stande bringen. 
Es unterliegt keinem Zweifel, dass viele Misserfolge ihre Ursache 
in der Verwendung einer zu grossen Farbenquantität haben; es ist 
erstaunlich, wie wenig man davon bedarf, Ich habe ausgezeichnete 
Resultate mit 0,5 g Schwarz in 30 ccm Gummilösung erhalten; das 
Doppelte dieser Quantität nehme ich selten, selbst nicht, wenn das 
Bild sehr starke Schatten aufweisen soll, 
Wie schon oben erwähnt, lassen sich durch Mischen von Schwarz, 
rothem und gelbem Ocker alle möglichen Töne hervorbringen. Die 
Farben Ocker, Terra umbra, Sepia und Terra Sienna müssen im Ver- 
hältniss von 2 bis 3 g zu 30 ccm Gummilösung genommen werden. 
Man lässt das Gummipapier am besten freiwillig an der Luft 
trocknen. Soll es jedoch nicht sofort in Verarbeitung genommen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.