Sensibilisirung. 129
Bedingung zur Erzielung einer scharfen Copie ist, dass Original-
zeichnung und Copie sich innig berühren. Um dieses zu bewirken,
werden sie in Copirrahmen mit Spiegelscheibe (s. Seite 11) zusammen-
gepresst. Man legt hierin die Zeichnung, Bildseite nach oben, dar-
auf das lichtempfindliche Papier. Würde man letzteres mit der
Rückseite des Originals zusammenbringen, so wären Zeichnung und
Pauspapier um die Papierdicke von einander getrennt, und dann ist
die Erzielung einer scharfen Copie nicht möglich, es müsste denn die
Zeichnung auf höchst dünnem Papier ausgeführt sein.
Behufs inniger Berührung ist ein kräftiger Druck wichtig, und
empfehlen sich hierzu Tucheinlagen oder Filzpapiereinlagen. Man
legt diese auf das Pauspapier, schliesst den Rahmen und beobachtet
von der Glasseite, ob noch Falten vorhanden sind. KEventuelle Falten
bringt man mittelst Pappstreifen hinweg, die man an die betreffenden
Stellen hinter den Presspausch legt. Zeichnungen bis 45 qcm Grösse
lassen sich leicht durch diese Hülfsmittel platt pressen, grössere je-
doch nur schwierig. Um diese glatt zu erhalten, thut man am besten,
sie auf der Glasscheibe des Copirrahmens aufzuspannen. Man macht
die Zeichnung auf der Rückseite mit einem Schwamm nass und klebt
sie dann mittelst Kleister auf. Beim Trocknen zieht sich das Papier
vollkommen glatt.
Man unterscheidet positive und hegative Lichtpausprocesse,
Erstere liefern gefärbte Linien auf weissem Untergrunde, letztere
weisse Linien auf dunklem Untergrunde,
Der Anilindruck (siehe auch Band I pag. 98) liefert von der Zeichnung
unmittelbar eine posetive Copie. Die Papierpräparation für den Anilin-
druck muss man selbst vornehmen, denn das Papier hat nur eine geringe
Haltbarkeit (höchstens zwei Tage) und ist daher im Handel nicht
käuflich. Anderseits sind die fertigen Anilincopien von grosser
Haltbarkeit.
Rohpapier. Für die Herstellung der Pauspapiere im Allgemeinen
können die Rohpapiere folgender Fabriken benutzt werden: Steinbach-
Malmedy, F. Schoeller jun.-Burg Gretesch, J. P. Sonntag-Emmen-
dingen.
Sensibilisirung. Das Rohpapier wird mit nachstehender Lösung
(welche sich unbegrenzt hält) sensibilisirt:
Kaliumbichromat . . . a 10 g
Phosphorsäurelösung (spec. Gew. 1,124) 100 ccm
Dest. Wasser . . BD 00
Zu diesem Zwecke spannt man das Rohpapier am besten auf ein Reiss-
brett. Das Auftragen der Lösung geschieht mittelst eines breiten
Vogel, Handbuch der Photographie 4. Aufl., III. 2. 9