Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

1 Eisenpausprocesse, 
Von der Chemischen Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering) 
wird ein sogen. Positiyvpapier für Wasserbad in den Handel ge- 
bracht, welches bei einfachster Behandlung schwarze Linien auf 
weissem Grunde giebt. Die Exposition unter Pause dauert 5 bis 
20 Minuten, je nach der Himmelshelligkeit; die Zeichnung erscheint. 
gelb auf weissem Grunde, Nach der Belichtung lässt man die Copie, 
mit der Bildseite nach unten, 1—2 Minuten auf Wasser schwimmen. 
Die Scheringsche Fabrik stellt ferner ein Pauspapier her, 
welches weisse Linien auf hellbraunem Grunde ‘liefert, Sepia- 
Papier genannt. Die Exposition dauert in der Sonne 1—5 Minuten. 
Das Bild erscheint mit gelben Linien auf hellbraunem Grunde, Nach- 
her lässt man die Pause unter der Wasserleitung mit einem Strahl 
bespülen, bis die Zeichnung rein dasteht. — Wünscht man einen 
braunschwarzen Ton, so wird die Copie nach dem Wässern in eine 
Lösung von 5 g Fixirnatron in 1 Liter Wasser gebracht. 
Arndt & Trost, Frankfurt a. M., haben sich unter dem Namen 
Sepia-Blitz-Lichtpauspapier ein Papier patentiren lassen, dessen 
empfindliche Schicht folgende Zusammensetzung hat: 
Wasser 1. | 1000 ccm 
Ammoniumferricitrat . . 8S0— 100 g 
Silbernitrab .. „A. 12—20 
Weinzsäure „2 . 15—20 
Gelatine A 10—15 
Beim Belichten der Schicht wird das Ferrisalz reducirt und 
schlägt metallisches Silber nieder. Die vom Licht getroffenen Stellen 
des Papiers werden gelb; bei nachfolgendem Wässern färben sie sich 
dunkelbraun, Wir erhalten hier negative Copien, weiss auf braunem 
Grunde. 
Arndt & Trost“) haben die Präparationslösung ferner noch dahin 
modificirt, dass das Papier auch Halbtöne liefert und so zum Copiren 
von Negativen tauglich wird. Die Belichtung ist von ähnlicher Dauer 
wie beim Platinpapier; man copirt so lange, bis die dunklen Stellen 
des Bildes schwach sichtbar geworden sind. Man wässert hiernach, 
bringt dann die Copien in eine Kochsalzlösung und schliesslich in 
ein Tonfixirbad von folgender Zusammensetzung: 
Wasser 0. TA 000 com 
Fixirnatron. . fr. ; 40 g 
Rhodanammonium . aa 8 
dopp. geschmolzenes essigsaures Natron 10. 
essigsaures Blei . . 5 a Rn 
1°% ige Goldehlorid-Lösung . =. ca. 15 com 
*) Phot. Correspondenz 1898 pag. 146. 
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