Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

f Der Platindruck. 
gleichmässig gefärbt, die Oeffnungen 1—3 in der unbelegten, jene von 
5—10 aber in der belegten Hälfte dunkler erscheinen. 
Ist für ein Negativ durch eine Probecopie der richtige Copirgrad 
ermittelt, oder hat man durch Uebung gelernt, die Dichtigkeit eines 
Negativs nach den Graden dieses Photometers zu schätzen, so ist es 
ein Leichtes, eine beliebige Anzahl weiterer Copien von genau gleicher 
Beschaffenheit herzustellen. 
Der gefundene Copirgrad wird auf dem Negative notirt, um für 
spätere Fälle die neuerliche Ermittelung desselben zu ersparen. Beim 
Copiren stellt man dann den Zeiger auf den gefundenen Grad und be- 
lichtet so lange, bis das betreffende Feld homogen gefärbt erscheint. 
Als Photometer-Papier empfiehlt Hühbl Celloidinpapier. 
Hat man den Copirgrad von 3 Negativen verschiedener Stärke 
bestimmt,‘ so kann man durch Vergleich den Copirgrad aller übrigen 
mit dem Auge bestimmen. Für kalte Entwicklung muss man etwas 
länger copiren als für heisse. 
Das Entwickeln kann mit kalter oder heisser KEisenoxalat- 
lösung vorgenommen werden, Kalte Entwicklung liefert mehr Mitteltöne 
in den dunklen Theilen des Bildes, heisse mehr Details in den hellen. 
Für Copien von braunen Tönen (Ss. 0. pag. 138) empfiehlt man als 
Entwickler 100 g neutr. oxalsaures Kali, 
50 „ phosphorsaures Kali, 
20 „ Citronensäure, 
1000 „ destill. Wasser. 
Heisse Entwicklung: Gesättigte Lösung von neutralem oxal- 
sauren Kali in destillirtem Wasser (d.i. 1: 3), der man eventuell Oxal- 
säure zusetzt, bis sie mit Lacmus sauer reagirt, Wärme 60—70° C. 
Man nimmt eine emaillirte, flache, vierkantige Eisenschale, etwas grösser 
als das Format des Bildes, setzt sie auf einen Dreifuss und erhitzt sie mit 
Gasbunsenlampe im gelb erleuchteten Zimmer. Das copirte Bild zieht 
man mit der präparirten Seite über die heisse Lösung ; das Bild springt 
dann plötzlich heraus und kann dann gleich fixirt werden. Selten ist 
ein zweites Durchziehen nöthig. Luftblasen veranlassen weisse Flecke. 
Man zieht behufs Entfernung derselben das Papier noch einmal über 
die Lösung, 
Fixiren, Die Bilder. kommen unmittelbar in Salzsäure, ver- 
dünnt mit dem 50fachen Volum destillirten Wassers und dann nach 
einander in so viel Säurebäder, bis das Bad sich nicht mehr von auf- 
gelöstem Eisen gelb färbt (3—4 Säurebäder sind dazu nöthig); dann 
wäscht man die Säure ca. !/, Stunde lang in wechselndem Wasser 
aus (Waschkästen sollen stark lackirt sein s. pag. 39) und lässt die 
Copien an Holzklammern trocknen. 
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