Copien auf Gewebestoffen,
V. Abschnitt.
Copien auf Gewebestoffen.
Herstellung von Silber-Copien auf Seide, Satin ete. Das Präpariren
von Zeugstoffen mit lichtempfindlichen Lösungen ist fast ebenso alt
wie der Silbercopirprocess auf Papier. Es sind darüber viele Vor-
schriften publicirt worden. Man taucht z. B. Seide in folgende Lösung :*)
Alköhol :. 740 54. 1000 com
Denz08: Au GA Sg
Mastix NE, Nm
Chlorcadmium: 1... 30.
Hierauf wird. getrocknet, dann der Stoff mit einem nicht zu heissen
Bügeleisen geplättet und darauf in nachstehendem Silberbade sensi-
bilisirt:
Silbernitrak .. ., MO
destill. Wasser . . 1000 ccm.
Hiernach wird die Seide wieder getrocknet und geglättet.
Das Copiren geschieht wie beim Celloidinpapier (also stark über-
eopiren), man hat aber darauf zu achten, dass sich die Seide beim
Nachsehen nicht verzieht, damit keine doppelten Bilder entstehen.
Die Copie wird unter 5maligem Wasserwechsel gut gewässert und
dann in einem beliebigen Goldbade, welches jedoch auf das doppelte
mit Wasser zu verdünnen ist, getont.
Als besonders geeignetes Tonbad wird empfohlen:
destill. Wasser, . . 9. ‘. .. 976 com
dopp. kohlensaures Natron . „.. 2,5 g
4° ige Chlorgold-Lösunz ... . 25 ccm.
Das Bad ist mehrere Stunden vor dem Gebrauch anzusetzen.
Die Seidencopien sind während des Tonens in steter Bewegung
zu halten. Die getonten Copien werden schnell mit Wasser ab-
gespült und dann in 10°%, iger Lösung von unterschwefligsaurem
Natron 10 Minuten lang fixirt. Nachher wird mehrere Stunden
in fliessendem Wasser gewaschen, dann getrocknet und schliesslich
die noch etwas feuchten Copien mit einem heissen Plätteisen auf-
gebügelt.
Cobenzl**) macht darauf aufmerksam, dass die Seide, welche
im Handel geführt wird, für die Präparirung zum Copiren nicht ge-
eignet ist, weil sie meist appretirt und gebeizt ist und deswegen ein
*) Nach American Journal of Phot. 1897.
**) Photogr. Correspondenz 1896,
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