Ueber das Vergilben von Silbercopien etc, 149
Papier oder Gewebe wird mit einer verdünnten molecularen
Mischung eines diazosulfosauren Salzes (z. B. des Anilins, des Amido-
azobenzol) und Phenolalkalis (z. B. Phenol, Resorcin) oder salzsauren
oder freien Amins (Anilin, Naphtylamin) imprägnirt und im Dunkeln
getrocknet.
Der trockene Stoff wird dann unter einem Negativ ca. 5 Minuten
lang dem Sonnenlicht oder dem elektrischen Licht ausgesetzt. Da-
durch bildet sich an den belichteten Stellen der unlösliche Azofarb-
stoff, während an den durch die dunklen Partien des Negativs ge-
schützten Stellen die Präparation in ihrem ursprünglichen Zustande
der Farblosigkeit und Löslichkeit verbleibt. Das Bild wird mit
Wasser oder sehr verdünnter Salzsäure gewaschen, wodurch die un-
belichtet gebliebene, unveränderte Präparation entfernt wird.
Darstellung der Lösungen:
I: Ditolyltetrazosulfosaures Natron 30 g
Resorein ‚;.. . 20,
Aetznatron. 2. Ten
Alles wird fein pulverisirt und dann unter gelindem Erwärmen
in 1 Liter Wasser gelöst.
II: Ditolyltetrazosulfosaures Natron 30 g
& Naphtol: A. DO
Aetznatron a. u AN. We
Wasser... . 1000 ccm.
III: Ditolyltetrazosulfosaures Natron 30 g
Phenlylendiamin . 7 20
Wasser... Zi 1000 ccm,
Für die Imprägnirung der Stoffe können die Lösungen I und II
oder die Lösungen II und III zu gleichen Theilen gemischt werden.
VI. Abschnitt.
Ueber das Vergilben von Silbercopien und über Untersuchung
photographischer Cartons.
Für das Aufziehen von Silberbildern, insbesondere von
Albumin- und Salzcopien, wo die Silberschicht unmittelbar auf
einem dünnen Rohpapier liegt, ist nicht jedweder Carton verwendbar.
Der Photographiecarton darf keine Stoffe enthalten, welche auf das
Silberbild zersetzend einwirken.
Bestfixirte und bestgewaschene Silberbilder bleiben unauf-
gezogen jahrelang unverändert, klebt man sie aber, selbst mit