Normalgoldlösung und Goldverbrauch. 21
Letztere beiden verlieren oft schon nach einer Stunde ihre gelbe
Farbe und zu gleicher Zeit ihre tonende Wirkung, indem sich Gold-
oxydul-Alkali z. B. NaAuO bildet.
Nach Davanne und Girard erklärt sich dies aus einer eigenthüm-
lichen Wirkung der Alkalien. S. unter Gold Bd. I p. 236.
Das Goldoxydulnatron ist bei Gegenwart überschüssigen
Alkalis so beständig, dass es nicht mehr durch Silber reducirt wird.
Alle durch Alkalien neutralisirten Bäder erleiden diese Aende-
rungen. Ist jedoch kein Alkali im Ueberschuss vorhanden oder sind
sie, wie man zu sagen pflegt, neutral, so behalten sie ihre tonende
Kraft, indem das gebildete Goldoxydsalz ohne Gegenwart über-
schüssigen Alkalis reducirbar bleibt. Nur ist in diesem Falle die
tonende Wirkung etwas anders.
Bei frischen Bädern schlägt sich an Stelle von 3 Atomen Silber
nur 1 Atom Gold nieder
AuCl, +3 Ag = 3 AgCl + Au,
dagegen bei zersetzten Bädern 1 Atom Gold an Stelle von 1 Atom Silber
AuCl + Ag = AgCl + Au.
Demnach ist in letzterem Falle der Goldniederschlag reichlicher. Die
Bilder behalten daher in solchem Bade mehr von ihrer Kraft als in
einem Goldoxydbade, in welchem sie immer etwas in ihrer Intensität
reducirt werden. Daher eignen sich Bäder der ersten Art zum Tonen
untercopirter Bilder besser.
Eine eigenthümliche Art der Tonbäder bilden die sogenannten
Natrontonbäder, die man erhält, wenn man Goldsalzlösung tropfen-
weise unter Umschütteln zu unterschwefligsaurer Natronlösung setzt.
Es bildet sich hierbei ein Doppelsalz von unterschwefligsaurem Natron
und unterschwefligsaurem Goldoxydul (s. Bd. I pag. 236), das einem
alkalischen Tonbade analog sich verhält, jedoch auch bei Ueberschuss
von unterschwefligsaurem Salz reducirbar bleibt.
Diese Bäder wendet man nach dem Fixiren an, während
sonst der Tonprocess dem Fixirprocess vorausgeht. Sie geben nicht
so angenehme Töne als die gewöhnlichen Goldbäder: Die Bilder fallen
stark ins. Bräunliche und bedürfen einer zweiten Fixirung, wenn sie
haltbar sein sollen. Bessere Resultate giebt das Doppelsalz von
Rhodangold und Rhodanammon (s. u.).
Normalgoldlösung und Goldverbrauch. Zum Ansetzen der Gold-
bäder bedienen wir uns abgestimmter Lösungen von Goldehloridkalium.
Dieses Salz kommt sehr rein im Handel vor, ist luftbeständig, lässt
sich daher leichter aufbewahren und abwägen als das immer feuchte
Goldehlorid. Wir benutzen als Normalgoldlösung eine Auf-
lösung von
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