Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

£ Die Positivprocesse. 
Neutrale Goldbäder. a) Mit Kreide (nach Davanne). Man 
nehme per Bogen 
3 ccm Normalgoldlösung, 
200: „ Wasser, 
1 Messerspitze geschabter Kreide oder kohlensauren Kalks, 
schüttele tüchtig 5 Minuten und filtrire dann. Die Lösung sieht frisch 
gelb aus, wird aber nach einigen Stunden farblos, ohne jedoch ihre 
tonende Kraft zu verlieren (s. o.). Sie tont dann jedoch langsamer. 
Reiner kohlensaurer Kalk ist der Kreide vorzuziehen, da leßztere 
organische Substanzen enthält, welche das Goldsalz zersetzen. 
b) Mit kohlensaurem Natron. Man nehme Goldlösung 
und Wasser wie oben und versetze unter Umschütteln so lange mit 
einer kohlensauren Natronlösung 1:10 tropfenweise, bis blaues Lakmus- 
papier nicht mehr geröthet wird. Das Bad hält sich nicht lange; bei 
Anwendung eines Ueberschusses von Natron wird es zum alkalischen 
Bade und giebt dann mehr schwarze Töne. Da man bei der Ansetzung 
dieses Bades leicht Fehler macht, empfiehlt sich folgendes Recepf von 
Mr. England: 
3 cem Normalgoldlösung, 
3 „einer Lösung von kryst. kohlensaurem Natron 1:50, 
200 „ Wasser. 
Das Ganze wird circa eine halbe Stunde nach dem Ansetzen be- 
nutzt; das Bad ist jedesmal frisch zu bereiten. 
Saure Goldbäder. Das essigsaure Natronbad. Man nehme 
per Bogen Bildfläche 
3 ccm Normalgoldlösung, 
2 g Kkryst. essigs. Natron, vorher gelöst in 
200 „ Wasser. 
Man brauche das Bad circa 24 Stunden nach der Mischung. Es 
hält sich längere Zeit, und man hat nur nöthig, es zeitweise durch 
einige Tropfen Normalgoldlösung zu verstärken. Das Bad giebt mehr 
bräunliche Töne. 
Das Rhodangoldbad. Fixirnatrongoldbadrecepte empfehlen wir für 
Albumin nicht. Wir haben unter den vielen empfohlenen noch kein 
einziges gefunden, was uns befriedigt hätte. Dagegen verdient das 
Rhodangoldbad erwähnt zu werden. 
Es giebt die reichste Tonabstufung, deren ein Bad fähig ist, je 
nach der Dauer des Tones. Die nachfolgende Natronfixirung ändert 
den Ton wenig. 
Die Bilder brauchen nicht so stark übercopirt zu werden, wie dies 
für gewöhnliche Tonbäder nothwendig der Fall ist, ein Vortheil, der 
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