26 Die Positivprocesse.
legung in schweflige Säure, respective schwefligsaures Natron und Schwefel er-
leidet, welche Zersetzung durch die folgende schematische Gleichung dargestellt
werden kann:
Ha S2Osz == HaO A S a SO2
Unterschweflige Säure = Wasser -+ Schwefel -+ Schweflige Säure.“
„Diese Zersetzung geht jedoch nicht rasch vor sich, sondern es enthält die
Flüssigkeit selbst nach wochenlangem Stehen noch kleine Mengen von unter-
schwefliger Säure. Bringt man nun in eine angesäuerte Lösung von Fixirnatron
ein Silberblech, so schwärzt es sich durch die Bildung von Schwefelsilber. Aehnlich
wie die schwachen Säuren wirken viele Salze, insbesondere die sauren Salze
und der Alaun. Versetzt man eine Lösung von unterschwefligsaurem Natron
mit Alaun-Lösung, so tritt alsbald eine Trübung, von ausgeschiedenem Schwefel
und Thonerde herrührend, auf. Schematisch kann diese Zersetzung durch folgende
Gleichung ausgedrückt werden:
3 Na2S2 Os = Al(SO4)s == Ale Os oh Ss „ 3 SO: + 3 NasSO1
Fixirnatron . + Thonerdesulfat = Thonerde -- Schwefel -+ Schweflige Säure -- Natriumsulfat.“
„Diese Zersetzung geht gleichfalls nur langsam vor sich. Bringt man nun
in die erhaltene filtrirte Lösung eine Copie auf Chlorsilber-Emulsionspapier
(Celloidin- oder Aristopapier), so färbt sich dieselbe erst gelbroth, wird dann
bräunlich und nach längerer Einwirkung graubraun und unansehnlich. "Tont
man aber mehrere Copien in derselben Lösung, so werden die später getonten
recht gleichmässig braun gefärbt, was seinen Grund in dem Umstande hat, dass
das Fixirnatron. aus der Emulsionsschicht Silbersalze (Chlorsilber, essigsaures
und citronensaures Silberoxyd) aufgenommen hat, wobei sich unterschwefligsaures
Silberoxyd, respective das Doppelsalz bildet:
3 Na SO; ob 2 AgCl — Age Sa O:(Naz2S2 Oz) + 2 NaCl
Fixirnatron -} Chlorsilber = Silbernatriumthiosulfat -+ Chlornatrium,
welches Salz den Gang der Schwefelung des Silberbildes (Schwefeltonung) wesent-
lich beeinflusst.“
„Eine günstigere Tonungswirkung als mit den geschilderten Reactionen
erzielt man bei Verwendung von Bleiton-Fixirbädern.“
„Eine filtrirte Lösung von:
Fixirnatron (25procentige Lösung) 50 ccm,
Bleinitrat (10 procentige Lösung) 50
stellt eine farblose Flüssigkeit dar, welche Chlorsilbergelatine und Collodion-
drucke rasch fixirt und tont. Die Farbe der Drucke ist nach dem Trocknen
derjenigen von im Goldtonfixirbade behandelten Drucken sehr ähnlich und unter-
scheidet sich diese Art der Tonung vortheilhaft von der bei Verwendung von
Alaun-Tonbädern erzielten, wenngleich die Tonung auch hier auf einer Schwefelung
des Silbers beruht, welche aber in diesem Falle sehr gleichmässig und energisch
vor sich geht. Der Vorgang bei der Blei-Tonung ist, meinen zahlreichen Ver-
suchen nach, folgender :“
„1. Die Bleisalze (Nitrat, Acetat) setzen sich, mit unterschwefligsaurem
Natron in wässeriger Lösung zusammengebracht, sofort um und es wird unter-
schwefligsaures Bleioxyd gebildet:
Na2Sa0Oz ob PO(NOs3)2 == PbS; Os ob 2 NaNOs3
Fixirnatron ++ Bleinitrat . = WUnterschwefligsaures Bleioxyd -+- Nautriumnitrat.“
„Das unterschwefligsaure Bleioxyd löst sich bei Ueberschuss von Fixir-
natron unter Bildung des Doppelsalzes /PobS20; . 2 (Na2S20O:)] auf; die Lösung
erfolgt besonders reichlich bei Gegenwart von essigsauren Salzen.“ .
„ze. Die Lösung ‚nimmt beim Fixiren Silbersalze aus der Emulsionsschicht