Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Vignettebilder. 53 
farben an. Das Negativbild wird bald positiv sichtbar. Um sich 
N genau über den Fortgang des Papieres zu unterrichten, muss man 
N jedoch zeitweise nachsehen. Man nimmt den Rahmen in das Zimmer, 
% öffnet die eine Hälfte an einem nicht zu hellen Ort, während die 
N andere Hälfte das Papier noch festklemmt und betrachtet das Bild: 
n dann schliesst man die offene Seite und betrachtet die andere Hälfte. 
Man hüte sich, hierbei das Papier zu verrücken. Manche 
x Rahmen haben nur einen einfachen Deckel, so dass beim Oeffnen das 
f ganze Papier freiliegt; hier ist die Gefahr der Verschiebung am grössten 
st und kann ihr nur durch Ankleben des Papiers an den Rändern mit 
n Hülfe von Gummipapier gesteuert werden. 
) Der Copirprocess ist beendet, wenn die feinsten 
N Detailsin den Lichtern sichtbar geworden sind, 
N der überstehende Papierrand metallisch bronce- 
it farbig erscheint und wenn die Intensität des Bildes 
; etwas stärker ist, als sie bei einem fertigen 
S Bilde gewünscht wird. Letzteres ist nothwendig, weil die 
x Bilder im Goldbade immer etwas blässer werden. Der richtige Grad 
des Copirens kann nur aus Erfahrung bestimmt werden; er ist auch 
) verschieden nach dem Charakter der Negative und der Goldbäder. 
en Vignettebilder Um Bilder mit sanft in Weiss verlaufendem 
; Grund (abgetöntem Hinter grund, auch Vignettebilder ge- 
| nannt) herzustellen, deckt man auf das Negativ eine sogenannte 
Vignettemaske. Dieselbe besteht entweder aus einer Glasplatte, welche 
in der Mitte hell ist und allmählich nach dem Rande zu ins Dunkle 
N verläuft, oder einfacher aus einem Stück dunkler Pappe, in welcher, 
der Figur des abgetönten Bildes entsprechend, ein Loch geschnitten 
„m ist. Man schneidet das Loch etwas schmäler aus als das abzutönende 
A Portrait. Man legt diesen Pappdeckel auf den Copirrahmen, so dass 
das Loch über der Figur zu liegen kommt, die copiren soll. Je weiter 
nn diese Vignettenschablone vom Negativ entfernt ist, desto breiter und 
| sanfter wird der verlaufende Rand, desto langsamer copirt aber auch 
das Bild. Man muss dafür Sorge tragen, dass der Pappdeckel in 
) unverrückter Lage liegen bleibt und ‚den Copirrahmen vollständig zu- 
NK deckt, damit kein Licht seitlich eindringen und unerwünschte Färbungen 
e erzeugen kann. Man nagelt daher die Pappe am besten fest, ferner 
muss der Pappdeckel innen schwarz sein, sonst wirkt das schief 
. einfallende Licht durch Reflexe auch unterhalb der Schablone, 
. Für Massenproduction empfehlen sich Vignetteplatten aus Eisen- 
blech. Von grossem Vortheil ist das Vignettirverfahren für Negative 
| mit fehlerhaftem Hintergrund, dieser verschwindet dabei mit seinen 
Fehlern, 
Vogel, Handbuch der Photographie, 4. Aufl. HL 2; 
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