Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

% Die Positivprocesse. 
Denselben Halbtoneffect erzielt. man, wenn man zwei gleiche 
ganz dünne (nicht verstärkte) Collodium-Negative über einander legt 
und dann copirt, in dieser Art copirte Denier in Petersburg seine be- 
kannten Halbtonhilder. Mit den weniger durchsichtigen 
Gelatinnegativen gelingt die Sache nicht. 
Ovalbilder auf grauem oder schwarzem Grund. Ein Bild der 
Art ist in Fig. 7 dargestellt. Man schneidet aus schwarzem Papier ein 
Oval, deckt die erhaltene Oeffnung auf das Negativ und copirt. Das 
ringsum stehende Papier bleibt dann weiss, Nach Vollendung des 
Fig. 7. Bildes nimmt man dasselbe aus dem Rahmen, 
deckt die Figur mit dem ausgeschnittenen ovalen 
Papier und lässt es im Lichte liegen, bis es 
genügend angelaufen ist. 
In schwarzen Grund verlaufende Bilder 
(sog. russische Bilder) sind mehrfach beliebt. 
Sie werden im Negativverfahren gefertigt, 
indem man in die Camera zwischen Negativ und 
Objeetiv eine Pappscheibe setzt, in der eine dem 
Umriss der Figur entsprechende Oeffnung aus- 
geschnitten ist. Dieselbe darf nicht zu gross 
gewählt werden. Die Pappe fängt die seitlichen 
Strahlen ab und erzeugt dadurch einen leeren 
Rand im Negativ, der schwarz copirt und sanft 
nach innen verläuft. Man beobachtet bereits den Effect auf der matten 
Scheibe und kann danach die Grösse der Oeffnung und ihre Stellung 
regeln. 
Das Wässern. Die copirten Bilder werden aus dem Rahmen ge- 
nommen und in einen separaten dunklen Kasten gethan (nicht mit den 
sensibilisirten Papieren zusammen). Sind alle Rahmen fertig copirt, so 
behandelt man an demselben Tage sämmtliche Bilder gemeinschaftlich 
in der nachfolgend beschriebenen Weise. Bilder bis zum folgenden Tage 
behufs der weiteren Behandlung liegen zu lassen, ist nur räthlich, 
falls man weiss, dass das Papier sich längere Zeit hält, ohne gelb 
zu werden. 
Der Bogen saugt beim Sensibilisiren eine sehr beträchtliche 
Quantität Silbersalz auf. Von dieser wird nur der kleinste Theil beim 
Belichten reducirt und es finden sich daher in den copirten Bildern 
grosse Mengen freien salpetersauren Silbers. Diese würden im Gold- 
bade durch Zersetzung des Goldsalzes entschieden nachtheilig wirken. 
Mischt man Silbernitrat mit Chlorgold, so bildet sich Chlorsilber und 
metallisches Gold; Sauerstoff und Salpetersäure werden frei. Man ent- 
fernt die Silbersalze durch Auswaschen: zu dieser Waschung kann man 
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