Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

S Die Positivprocesse. 
leert, als die Leitung dasselbe füllt. Die fixirten Bilder lege man 
zunächst zum vorläufigen Abspülen in eine Schale mit frischem Wasser, 
lasse das Gefäss A voll Wasser laufen und lege die Bilder einzeln 
hinein, während das Wasser fliesst; sobald das Gefäss bis zu dem 
Gipfelpunkt des Hebers gefüllt ist, fängt dieser an zu wirken und 
saugt trotz des ununterbrochenen Zuflusses das Gefäss binnen wenigen 
Minuten leer; sobald das geschehen ist, hört seine Wirkung auf, das 
Gefäss füllt sich wieder und das Spiel beginnt von Neuem. In dieser 
Weise kann man Bilder (je nach ihrer Menge) in 1—2 Stunden voll- 
ständig auswaschen. Wichtig ist jedoch hierbei, dass die 
Blätter nicht aneinander kleben; geschieht dieses, so bleibt trotz 
wiederholten Wasserwechsels dennoch leicht Natron zwischen den 
Bildern zurück. Man suche dieses Aneinanderkleben durch eine Rotation 
der Bilder zu vermeiden, indem man das Wasser aus den Röhren aa 
in schiefer Richtung einströmen lässt, die Bilder schwimmen dann in 
der Richtung des Wasserstrahls herum und trennen sich bei kleinerem 
Format leicht; bei grösserem Format ist auch diese Vorrichtung nicht 
genügend, und hier bleibt nichts weiter übrig, als von Zeit zu Zeit 
mit der Hand nachzuhelfen und das Waschen möglichst lange fort- 
zusetzen. Auch das Ankleben der Bilder an die Wandung des Kastens 
muss vermieden werden, zu dem Zwecke bohrt man Löcher von unten 
in das Rohr RZ, so dass stets Wasser an der Wandung herabrieselt. 
In grossen Etablissements wäscht man gewöhnlich die ganze Nacht 
hindurch. 
Bruckmann in München wäscht die Bilder mittelst grosser Brausen, 
die in starkem Strom aus der Höhe 5 Minuten auf jede Seite des 
Bildes wirken. Nachher werden die Bilder über Nacht in frisches 
Wasser gelegt. 
Prüfung der Auswaschung. Um zu prüfen, ob die Bilder hin- 
reichend ausgewaschen sind, benutze man die Jodstärkeprobe des Ver- 
fassers. Man bereitet die Jodstärke folgendermaassen: 1 g Arrowroot 
wird mit einigen Tropfen kalten Wassers angerührt, darauf ca. hundert 
Theile destillirtes, siedendes Wasser gegossen und später ca 20 g 
Jodkalium behufs der Haltbarkeit zugegeben; zu der erkalteten Stärke- 
lösung setzt man 2,5 ccm einer Lösung von 1 g Jod in 25 com 
Alkohol und verdünnt das Ganze mit 900 Wasser. Man erhält so 
eine-ca. zwei Wochen haltbare blaue Jodstärkelösung. Man trenne 
die Bilder nach beendigter Waschung unter Wasser und nehme einen 
Theil des letzten Waschwassers heraus. Behufs der Prüfung nehme 
man zwei gleiche, völlig reine Reagenzröhren, fülle in jede gleich viel 
Jodstärkelösung, setze zu der einen frisches noch nicht gebrauchtes 
Wasser aus dem Reservoir, zu der andern genau ebensoviel von dem 
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