4 Die Positivprocesse.
zieht sie dann durch Wasser und fixirt sie. Das Spiritusbad kann
öfter benutzt werden. Bei zu starker Verdünnung wirkt es nicht
mehr.
Die fertig gewaschenen Bilder hänge man an einem ‚staubfreien
Ort auf reinliche Schnüre zum Trocknen. Viele legen dieselben
auch zwischen Fliesspapier; hierbei kommt es wohl vor, dass bei
mangelhafter Waschung letzteres mit der Zeit natronhaltig wird und
dann gelbe Flecke auf den Bildern verursacht. Nicht selten ist auch
frisches Fliesspapier natronhaltig, da dieses der Papiermasse nach
dem Bleichen mit Chlor zuweilen zugesetzt wird. Um Papiere auf
ihren Natrongehalt zu prüfen, weicht man sie in Wasser und prüft
dieses mit der erwähnten Jodstärkelösung. Eine Entfärbung derselben
zeigt den Natrongehalt sofort an. Jedenfalls wechsle man das Trocken-
papier öfter, ebenso die Schnüre.
Das Fertigmachen. Die getrockneten Bilder werden passend zu-
geschnitten, am besten mit Hülfe eines scharfen Stahlmessers, auf
einer Spiegelplatte oder glatten Zinkplatte mit Glaslineal resp. Schablone.
Man hat hier rechtwinklige und runde Schablonen, erstere sind nicht
selten schiefwinklig, man erkennt das leicht, wenn man eine gerade
Linie a 6 zieht, mit der Schablone eine Senk-
rechte cd darauf errichtet und die Schablone
rechts und links von cd anlegt; sie muss
dann genau an beide Linien passen. Bei
kleineren Bildern, wie Karten, bedient man
sich auch der Glasschablonen, die in dem
u betreffenden Format ausgeschnitten sind.
Die ausgeschnittenen Bilder müssen behufs
grösserer Festigkeit auf Carton gezogen
werden. Der Carton ist nicht selten natronhaltig, man prüfe in zweifel-
haften Fällen darauf mit Jodstärkelösung (s. 0.). Der Carton ist entweder
geleimt oder ungeleimt; letztere werden bei Massenproduction ihres
billigeren Preises wegen vorgezogen. Die Bilder kleben sich darauf be-
quem auf, haben jedoch den Uebelstand, sich sehr stark zu werfen, da das
Bild sich beim Trocknen zusammenzieht. Man vermeidet dieses durch
vorsichtiges Anfeuchten des Cartons von der Rückseite vor dem Auf-
kleben. Oft haben die Cartons einen Tondruck; man wähle diesen
möglichst blass in Farbe, ebenso sorge man dafür, dass Unterschriften
und ähnliche Ausstattung nicht zu grell hervortreten, Ist der Ton-
druck zu fett, so erschwert er das Aufkleben. Als Bindemittel be-
dient man sich am besten des Kleisters (s. Bd. I p. 291). Man nehme
diesen stets frisch und meide Zusatz von Salzen, wie Alaun und
dergl.; letztere sind nicht selten Ursache des Verderbens von Bildern.
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