Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

1. Die Positivprocesse. 
Bedingung ist genaue Parallelstellung der Walzen, diese wird bewirkt 
mit Hülfe von Schrauben & an der untern Seite. Man verrichtet dies 
vor dem Einschieben der Platte, indem man die Entfernung der Walzen 
von einander mit dem Auge gegen ein helles Licht genau abvisirt. 
Man schiebt dann die Platte ein, schraubt die Walzen durch Drehung 
von g zusammen und putzt die Platte und die Walzen so sorglich 
als möglich. Zur Prüfung, ob alles rein geputzt ist und normal 
walzt, lässt man einen reinen weissen Cartonbogen durchgehen. Die 
Bilder legt man vollkommen trocken (sonst kleben sie fest) 
auf die Walzplatte — bei kleineren Formaten mehrere auf einmal 
— und walzt. sie hindurch. Etwaige Retouche bringt man am 
besten vor dem Walzen an; sie ist eingewalzt weniger auffallend. Für 
kleinere Formate, z. B. Visits und Cabinets, hat man kleine Maschinen 
mit glatten Walzen olıne Platte, die sehr bequem sind. Manche 
legen Presscarton über die zu walzenden Bilder. Zu beachten ist, dass 
Eindrücke im Presscarton von früher gewalzten Bildern sich bei später 
zu walzenden Bildern leicht markiren; man sorge dafür, dass dieselben 
nicht in die Mitte fallen. 
Wichtig ist bei grossen Bildern, dass man dieselben schon vor 
dem Walzen möglichst eben halte; man erreicht dies durch leises 
Anfeuchten des Cartons an der Rückseite vor dem Aufkleben, durch 
Trocknenlassen zwischen Fliesspapier unter Pressung (s. o.) und durch 
Andrücken eines Lineals beim Eintritt in die Walze; sind die Bilder 
dennoch gekrümmt, so streiche man sie mit der convexen Seite kräftig 
über eine Tischkante, dadurch werden sie flach. Versäumt man diese 
Vorsichtsmassregel so bekommen die Bilder beim Walzen Falten, Für 
grössere Bilder muss die Walze sehr vollkommen construirt sein; eine 
geringe Ungleichmässigkeit im Druck lässt sich oft corrigiren, wenn 
man unter die Stahlplatte ein Stück Carton legt. 
In neuerer Zeit sind die sogenannten Heisssatinirmaschinen 
sehr beliebt geworden, Dieselben verleihen der Bildfläche einen hohen 
Glanz, der. sehr gern gesehen wird, obgleich wir ihn nicht schön finden 
können. Die einfachsten Maschinen der Art enthalten eine heizbare 
Unterplatte über deren Kante das Bild durch eine Walze hinein- 
geschleift wird. Die neueren Maschinen enthalten 2 Walzen, eine 
obere (oder untere) feste und eine hohle, welche durch eine Stich- 
flamme geheizt wird, zwischen beiden passirt das aufgeklebte Bild, 
Bildseite gegen Warmwalze gerichtet. 
Fig. 11 stellt eine von den vielen im Handel befindlichen 
Formen, Fernande genannt, dar. «a ist die kalte, 6 die warme Hohl- 
walze. Die Erwärmung kann. schon durch eine Gasstichflamme ge- 
schehen. Falls Gas fehlt, erwärmt man durch Spiritusstichflammen- 
„4
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.