Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

7", Die Positivprocesse. 
dargestellt. sind. Die Gelbfärbung verschwindet im Goldbade und 
Fixirbade theilweise, namentlich wenn man dem letzteren ein 
Tausendtheil Cyankalium zusetzt. Dennoch zeigen die mit solchem 
Papiere erzeugten Bilder keine sonderliche Brillanz. 
Sensibilisirte Papiere halten sich im Copit- 
rahmen länger weiss, wenn man Kupferdruck- 
papier, das mit kohlensaurem Natron getränkt 
ist, hinter das Papier legt. Auch das Wachstuch oder Wachspapier 
wirkt ähnlich, wahrscheinlich indem es die Gase, welche sich im 
Pressbausch aufgesammelt haben und welche reduecirend wirken, abhält. 
Ueber Wartung sensibilisirten Papieres s. u. 
Wartung des Positivsilberbades. Das Positivsilberbad ist bei 
Weitem nicht so vielfältigen Zufällen unterworfen als das Negativ- 
bad. Letzteres wird durch minimale Mengen organischer Substanzen, 
Säuren etc. schon erheblich affieirt, ja unter Umständen unbrauchbar 
gemacht. Das Positivsilberbad verträgt solche Verunreinigungen oft 
ohne sonderlichen Schaden. Es ist offenbar, dass dasselbe gerade so, 
wie das Negativbad, mit jedem Bogen salzreicher wird, indem die 
durch Wechselzersetzung entstandenen salpetersauren Salze in dasselbe 
übergehen (s. o. pag. 18). Diese scheinen aber keineswegs zu schaden, 
sondern sie üben im Gegentheil eine nützliche Wirkung aus, denn 
auffälliger Weise ist der Silberverbrauch bei einem alten salzreichen 
Positivbade geringer (s. pag. 19). 
Ausserdem aber gehen organische Verunreinigungen aus dem 
Papier in das Silberbad über. Das Eiweiss unserer Papierbogen be- 
findet sich in einem sehr verschiedenen Zustande, Manches ist nach 
einer Abgährung, andres wieder frisch aufgetragen. Seine chemischen 
Eigenschaften sind deshalb nicht dieselben, und daher kommt es, dass 
manche Papiere in solchem Maasse organische Materie an das Silber- 
bad abgeben, dass es schon nach wenigen Bogen braun wird. In 
diesem Zustande ist das Bad zum gleichmässigen Silbern nicht mehr 
brauchbar. 
Glücklicher Weise besitzen wir in dem übermangansauren 
Kali ein Mittel, solches braun gewordene Bad sofort wieder zu 
restauriren, Die Methode ist dieselbe wie die beim Negativsilber- 
bade angegebene (s. III! p. 160). 
Neben der Stärke des Bades ist die Reaction desselben zu 
beachten. Die günstigsten Resultate liefert ein neutrales Bad. 
Nicht selten wird. aber ein anfangs neutrales Bad sauer, wenn die 
Reaction des Eiweisspapiers sauer ist; in diesem Falle tritt leicht 
Bräunung ein, und die Bilder werden grau und flau. Prüfung mit 
Lakmuspapier und Zusatz von wenig Sodalösung hilft dem Fehler 
OÖ
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.