Silbergehaltsprüfung. 53
mung der Flüssigkeitsoberfläche den Nullpunkt berührt. Das anfangs
weite Oeffnen des Hahns ist nöthig, um die Luft oder alte Lösung,
welche sich in dem Röhrchen unter dem Quetschhahn befindet, aus-
zutreiben. Man achte darauf!
Ist das geschehen, so taucht man die gereinigte und getrocknete
Pipette p in die zu prüfende Silberlösung (selbstverständlich darf die
Pipette keine anhängende alte
Lösung mehr enthalten, sonst Fig. 12.
würde sich die neu aufgesaugte m
mit derselben mischen und ;
ihren Gehalt ändern). Man
kann sich in der Praxis hier
auch so helfen, dass man die
Pipette mit der zu prüfenden
Silberlösung vollsaugt, wieder
ausbläst, und dieses noch zwei-
mal wiederholt, ehe man ab-
misst. Dann saugt man wie-
der, bis sie nahezu gefüllt
ist und verschliesst oben
rasch mit dem trocknen
Zeigefinger, hebt die Pipette
heraus und lässt nun durch
leises Oeffnen des Fingers die
Flüssigkeit bis zur Marke %
ablaufen, Nun hält man das
untere Ende der so genau ein
Cubikcentimeter haltenden Pi-
pette an die Wand des gereinigten Gläschens G&, lässt auslaufen, in-
dem man oben bläst. (Ein kleiner Rest Flüssigkeit, der hierbei in
der Spitze der Pipette hängen bleibt, wird unberücksichtigt gelassen.)
Man kann statt des Gläschens auch einen Stehkolben nehmen. Der-
selbe ist zum Schütteln bequemer.
Dann setzt man zu der Flüssigkeit 1 Tropfen reine Salpetersäure
und 2 Tropfen einer Lösung von 3 Theilen salpetrigsaurem
Kali in 100 Theilen Wasser und schliesslich noch 10 bis 14 Tropfen
Stärkelösung, d. h. 1 Theil Stärke gut geschüttelt mit 100 Theilen
Wasser, gekocht und nachher abgekühlt. Jetzt kann die Bestimmung
beginnen. Man überzeugt sich nochmals von dem richtigen Stand
der Flüssigkeit in der Bürette, hält das Gläschen mit der linken Hand
hoch, öffnet den Quetschhahn vorsichtig und lässt einige Tropfen ein-
fliessen; ist die Silberlösung stark, so entsteht anfangs nur ein