Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

5: Die Positivprocesse. 
gelber Niederschlag, erst später tritt die blaue Färbung ein; ist sie 
schwach, so erscheint die blaue Farbe sogleich, verschwindet aber beim 
Schwenken des Gläschens. Man lässt nun (im ersteren Fall an- 
fangs dreister, im letzteren vorsichtiger) Jodkaliumlösung 
hinzutröpfeln unter fortwährender Schwenkung des Gläschens &, 
Die anfangs eintretende Blaufärbung verschwindet zum Schluss beim 
Schwenken langsamer — das ist ein Merkzeichen. —- Schliesslich 
kommt man an einen Punkt, wo ein einziger Tropfen hin- 
reicht, eine dauernde (beim Umschütteln nicht mehr verschwindende) 
Blau- oder Grünfärbung hervorzubringen, dann lässt man den Quetsch- 
hahn los und liest den Stand der Flüssigkeit in der Bürette an der 
Scala ab; steht dieselbe z. B. == 7*/,, so enthält die angewendete 
Silberlösung, 7% ", d. h. in 100 com 7% gSilbersalz: Man 
kann übrigens noch mit Leichtigkeit Zehntelprocente ablesen. — Wer 
nicht mit Büretten und Pipetten zu arbeiten gewöhnt ist, der wird 
sich anfangs bei dieser Probe etwas ungeschickt anstellen; einige Ver- 
suche schaffen aber leicht die nöthige Sicherheit. 
Bei starken Silberlösungen ist es rathsam, während 
der Fällung durch Jodkalium nahe am Schluss noch einige Tropfen 
Stärkelösung zuzugeben, namentlich wenn die anfangs eintretende, 
dann wieder verschwindende Färbung etwas missfarbig erscheint; bei 
braunen Positivbädern ist die Färbung natürlich immer. unrein, 
dennoch lässt sich auch hier die Bestimmung mit einiger Vorsicht 
leicht ausführen. Für starke Lösungen (Positivbäder) genügt */, ccm 
zur Probe. Man hat aber dann die erhaltenen Bürettengrade mit 2 
zu multipliciren. 
Erscheint die blaue Färbung bei reinen Silberlösungen gleich 
anfangs unrein oder überhaupt nicht, so ist die Stärke verdorben oder 
die Silberlösung sehr stark oder es fehlt an einem der zur Action noth- 
wendigen Körper. Stärkelösung lässt sich leicht frisch anfertigen (8. 0.), 
und ebenso leicht lässt sich der Versuch, wenn er aus diesen Gründen 
oder vielleicht wegen der Ungeübtheit des Operateurs einmal miss- 
glückt sein sollte, wiederholen. 
Bürette und Jodkaliumlösung sind im Fall des Nicht- 
gebrauchs mit gut schliessenden Korken sorgfältig zu verstopfen. 
Ein Pfund Jodkaliumlösung reicht hin — je nach der Stärke der 
zu messenden Lösungen — für 30 bis 50 Proben. 
Stärkelösung fertigt man am besten auf Vorrath und setzt 
behufs ihrer Haltbarkeit 3 Tropfen Carbolsäure zu 100 ccm hinzu. 
Die Lösung muss beim Gebrauch abgekühlt sein. 
Bei Gegenwart von Kupfersalzen, Quecksilbersalzen 
und Fixirnatron, Fälle, die sich in der photographischen Praxis 
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