Full text: Die Photographischen Copirverfahren mit Silber-, Eisen-, Chrom- und Uransalzen (2. Abtheilung)

Die Positivprocesse. 
II. Destillirtes Wasser... . . 500 ccm, 
Silbernitrat Pa FF 108, 
In die auf 45—50° C. erwärmte Lösung I wird in dünnem Strahl 
unter Umrühren Lösung II hineingegossen. 
Die erhaltene Emulsion lässt man in der Kälte erstarren, wonach 
man dieselbe mit einem Hornmesser zerschneidet, durch ein Sieb oder 
Canevas durchpresst und unter vier- bis fünfmaligem Wasserwechsel 
wäscht. Die gewaschene Emulsion wird auf einem Stück Leinwand 
gesammelt und, nachdem der Wasserüberschuss durch Abpressen ent- 
fernt wurde, wieder bei 45—50° C. geschmolzen. 
Das Papier, auf welches die Emulsion aufgetragen wird, muss 
von den besten Papiersorten gewählt werden. Man nimmt dazu 
photographisches Rohpapier, Rives oder Schoeller, aber auch 
bestes Briefpapier ist geeignet. Vor der Emulsionierung wird das 
Rohpapier mit einem Arrowroot- oder Gelatineunterguss präparirt. 
Obgleich im Handel ein solches Papier bereits fertig zu haben ist, kann 
jeder Amateur bei einiger Uebung auch dieses selbst herstellen. 
Die Arrowroot-Lösung für den Unterguss wird wie folgt präparirt: 
50 g Arrowroobß und 10 g blanc fixe (Barytweiss, Bariumsulfat) 
übergiesst man mit 11 Wasser und erhitzt das Ganze unter Um- 
rühren bis zum Sieden. Die kleisterartige Lösung lässt man erkalten, 
wonach der sich oben bildende Schaum entfernt wird. 
Die Gelatine-Lösung zum gleichen Zwecke wird bereitet, indem 
man in 11 Wasser bei 45—50° C. 20 g Gelatine und 5 g Gummi 
arabicum löst und 10 g blanc fixe zusetzt. 
Zum Färben des Ueberzugs werden Anilinfarben benutzt, haupt- 
sächlich solche, welche von Alkalien nicht verändert werden, wie z. B. 
in Wasser lösliches Eosin, Methylviolett ete. 
Die Lösungen werden mit einem weichen, breiten Borstenpinsel 
oder Schwamm auf das Rohpapier aufgetragen und dann durch leichtes 
Berühren mit einem andern Pinsel egalisirt. Nach dem Erstarren des 
Ueberzugs wird das Papier zum Trocknen aufgehängt und durch die 
Satinirpresse gezogen. 
Das Auftragen der Emulsion ist am besten folgendermassen zu 
bewerkstelligen. 
Man präparirt zu diesem Zwecke Glasplatten vor, indem man sie 
mit Alkohol wäscht und mit Talk einreibt, d. h. in derselben Weise, 
wie dieses behufs Glänzendmachen von Aristopapier geschieht. Die 
vorpräparirten Glasplatten werden, wie gewöhnlich, mit Emulsion über- 
zogen, wonach nach dem KErstarren der letzteren das Papier unter 
Vermeidung von Luftblasen auf die Gelatineschicht aufgelegt wird. 
Die eventuell entstandenen Luftbläschen werden durch leichtes Auf- 
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