75 Die Positivprocesse.
findet. Selbstverständlich können hierzu auch die gewöhnlichen Nega-
tivbromsilberemulsionen, gleichviel ob sie auf Platten, Papier. Celloidin
oder Unterlagen ruhen, dienen,
Auf Bromsilberplatten erhält man sehr hübsche Transparentbilder
durch directes Belichten derselben hinter einem Negativ bei Gaslicht
(Fledermausbrenner) bei 50 cm Entfernung in 3 Secunden (bei Mittel-
negativen) und Entwickeln mit einem der vielen Entwickler siehe
Bd, IIL* Das erhaltene Positiv, welches auch als Laternenbild dienen
kann, kann mit dem Uranverstärker völlig braun getont werden (siehe
Bd: HI * pag. 252).
Auch Negativemulsion auf Häuten in Rollen dient jetzt als Positiv-
material, namentlich zum momentanen Copiren der „Lebenden Photo-
graphien.“ Solche Rollfilms werden auch jetzt in Deutschland fabricirt
(chem. Fabrik auf Act. v. E. Schering, Schleussner & Co.).
e) Rauhe und glatte Handelspapiere,
Um dem Arbeiter das Selbstglätten resp. Selbstrauhen der Chlor-
silberemulsionspapiere zu ersparen, bringt man jetzt die Marktpapiere
gleich glänzend oder matt in den Handel, Die neuerdings beliebten
photographischen Postkarten deren Rückseite mit Emulsion ganz oder
theilweis präparirt ist, werden ebenfalls meist matt gehalten.
Die Formalinpapiere, z. B. Gelatoidpapier von der chem. Fabrik
auf Act. Schering Berlin, werden glänzend und matt in den Handel
gebracht. Das Marantapapier derselben Firma ist ein mattes Celloidin-
papier.
D. Die Massenerzeugung von Entwicklungsbildern.
Die oben beschriebenen Emulsionspapiere zur Herstellung ent-
wickelbarer Bilder haben Veranlassung gegeben zur Herstellung von
Apparaten, welche das Einlegen der Papiere in den Copirrahmen und
das Entwickeln erleichtern und abkürzen und welche von Vortheil sind,
wenn es gilt in kürzester Zeit viel Bilder zu fertigen. KEin einfacher
Apparat der Art ist der vom Hofphotographen Brand, Bayreuth.
Brand’s photographischer Schnell-Copir-Apparat (patentirt), jetzt im
Besitz von Gebr. Herzheim Düren-a. Rh. Derselbe ist in nach-
folgenden Figuren dargestellt. Er ist für Tageslicht berechnet.
Fig. 13 zeigt die Ansicht eines möglichst frei nach Norden, dem
Himmel gegenüber liegenden Fensters mit darin eingesetztem Apparat
(die übrigen Scheiben sind in irgend einer Weise verdunkelt), Fig. 14
den Schnitt durch das Fenster und Apparat nach A—B Fig. 13. Fig. 17
zeigt den Apparat im vergrösserten Maassstabe, wie in Fig. 13. Fig. 16
x
x