Multiplex-Schnellcopirapparat. 81
Sodann klappt er die die Platte & tragende Klappe f hoch, wobei
dieselbe in den Federhaken g' einschnappen wird; gleichzeitig löst
sich dann Federhaken g? und lässt die Klappe c mit dem Cherrystoff
nach aussen fallen. Die Belichtung erfolgt und wird nach einem
durch die Praxis festzustellenden Zeitpunkt durch Zurückziehen der
Klappe c mittelst der Zugstange s inhibirt. Beim Schliessen von €
durch Einklinken des Federhakens 9? wird Haken g* frei, Klappe 5 wird
gelöst und nach innen zum Operationsraum bezw. Dunkelkammer
zurückfallen. °‘ Man entfernt das gewonnene Positiv und setzt ein
zweites lichtempfindliches Papier ein u. s. f. Ein in einer Oeffnung £
im oberen Theil des Hauptrahmens a eingesetzter, etwas auf der einen
oder anderen Seite hervortretender Stift u bewirkt, bezw. hilft beim
Abdrücken des Rahmen c resp. der Klappe f, im Augenblick des Aus-
klinkens der Sperrhaken g! g?.
Der Brand’sche Apparat ist hauptsächlich zum Copiren von Chlor-
silbergelatine-Entwicklungspapier bestimmt. Ein solches wurde i. J.
1892 von Gebr. Herzheim-Düren unter dem Namen „Kxcelsiorpapier‘‘
in den Handel gebracht und zwar mit matter und glänzender Gelatine-
schicht (siehe Photogr. Mittheil. Bd. XXIX pag. 267, 334; XXX
pag. 67).
Das Chlorsilbergelatine-Entwicklungspapier hat, trotzdem es gute
Resultate liefert (Probecopie siehe Photogr. Mittheil. XXIX p. 212),
bis jetzt in der Praxis keinen Boden gewonnen.
Auch für das Veloxpapier (siehe pag. 76) dürfte sich der Brand’sche
Apparat empfehlen, denn um mit diesem Papier eine grössere Anzahl
Bilder in kurzer Zeit zu schaffen, müsste man ebenfalls Tageslicht
benutzen, da die Exposition bei Lampenlicht (im Verhältniss zu Brom-
silbergelatinepapier) zu lange währt.
Der Multiplex-Schnellcopirapparat für Bromsilberpapier mit Auer-
licht besteht aus einem mit rothen Fenstern versehenen Kasten X K
(Fig. 18), der unten eine Auerglühlampe fasst. S ist der Schorn-
stein für die Lampengase. An einer Seite enthält der Kasten (Fig. 19)
einen Schieber &, der in Falzen ff senkrecht bewegt werden kann. Der
Schieber enthält oben eine Klappe a, die um ein horizontales Scharnir
drehbar und innen mit Filz überzogen ist. Hinter der Klappe (Fig. 18)
liegt eine Spiegelscheibe ss. Auf diese wird das zu copirende Negativ
mit der Feder f eingeklemmt resp. mit Klebestreifen am Rand be-
festigt. Mittelst der Feder f setzt man das zu copirende Papier p ein,
der Deckel a drückt dieses beim Zuklappen gegen das Negativ. Schiebt
man dann den Schieber 6 herunter in den Lampentheil, so besorgen
die Vorgreifer nn das Festhalten der Klappe «. Die Belichtung
dauert bei dem an blauen Strahlen reichen Auerlicht ca. 2 Secunden.
Vogel, Handbuch der Photographie, 4. Aufl., III, 2. S