Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Beugungsaberration und Lochcamera. 431 
nahe demselben vorübergeführt wird. Obgleich in. diesem Fall der 
Zweck einer möglichst gleichförmigen Exposition, für jeden Theil der 
Apertur des Objectivs, am besten erfüllt wird, so wird doch der 
Beugungsfehler sehr beträchtlich; weshalb diese Einrichtung zu ver- 
werfen ist. Will man Beides miteinander vereinigen, d. h. will 
man eine möglichst gleichförmige Exposition erzielen, so muss man 
einen sehr schmalen Spalt anwenden, diesen aber nahe der Bildebene 
gleichförmig über dieselbe herführen, denn in diesem Fall wird die 
Beugungsaberration ebenso gering, als ob das Objectiv mit seiner 
ganzen freien Fläche wirkt. Für Linsensysteme mit grossem Sehfeld 
und kleiner Apertur, wo die Abnahme der Lichtstärke gegen den 
Rand sehr beträchtlich ist, könnte man die Verschlüsse auch noch so 
construiren, dass dieser Fehler durch den Verschluss selbst möglichst 
corrigirt würde, Bei der Lochcamera ist die Beugungsaberration von 
sehr grossem Betrage und tritt neben der Aberration, welche durch 
das Verhältniss der Lochweite zur Bildebene erzeugt wird, auf und 
giebt es natürlich Verhältnisse, in welchen die Summe dieser beiden 
Aberrationen ein Minimum ist. In neuerer Zeit ist dies von verschie- 
denen Seiten Gegenstand eingehender Untersuchungen gewesen und hat 
sich ganz besonders Dr. Adolf Miethe um diesen Gegenstand verdient 
gemacht. Als Resultat seiner Untersuchungen stellen sich nachstehende 
Verhältnisse als die günstigsten für die Qualität der Bilder heraus. 
1] 
mm 460 [600 
a9 76 200 rn 0 16 
4 100 ano 0,063 
J,ö 50 ren 0,028 
0,2 A a0 0,022 
01 © ano 0,04 
009° 10 ia 0,012 
@ bedeutet den Diameter der Oeffnung in Millimetern, n bedeutet 
die Bildweite, Entfernung des Schirmes vom Loch, Z bedeutet die 
KExpositionszeit, als Einheit dient die Zeit, welche zu einer Lochweite 
0,1 Millimeter bei 100 Millimeter Bildweite erforderlich ist. Die 
Wellenlänge des Lichtes, welche dieser Tafel zu Grunde liegt, ist = 
0,00055 Millimeter. Diese Tafel gilt nur für parallel einfallendes 
Licht. Soll dieselbe für divergentes Licht benutzt werden, so ist die 
Veffnung entsprechend der, von Dr. A. Miethe gegebenen Formel zu 
ändern. Es ist, wenn * die geänderte Oeffnung bezeichnet: ! = @ 
vv. wo N die Entfernung des Objectes vom Loch bezeichnet. Nach 
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