Lichtstärke, 135
dass das Bild eben so vielmal kleiner wird wie das Object (siehe die
obige Tafel der Grössen m). Wird das Bild aber m mal kleiner wie
das Object, so wird dasselbe Lichtquantum, zur Erzeugung des Bildes,
auf eine m“ mal kleinere Fläche zusammengedrängt. Nehmen wir
an, es habe obiges Linsensystem 25 Centimeter Bildweite für die
Distance von 10 Meter, so ist das Bild N = 40 mal kleiner wie
das Object; sonach wieder durch die optische Arbeit der Linse um
40*mal heller geworden = 1600 mal. Die Gesammthelligkeit wäre
also Du an also ein Fünfzigstel der natürlichen Helligkeit.
Hierbei ist aber noch gar nicht der Verlust durch Reflexion und
Absorption an den Linsen in Abzug gebracht, auch vorausgesetzt, dass
die schiefen Kegel auf ihren Durchgang durch das Linsensystem
nirgends gehindert werden (was ja ein sehr seltener Fall ist). Dieses
sehr einfache Verhältniss der Helligkeiten bei photographischen Auf-
nahmen wird irrthümlicher Weise nicht selten auf die Helligkeitsver-
hältnisse der Fernrohre mit ocularer Beobachtung übertragen, was ent-
schieden fehlerhaft ist!‘
Das Licht, welches durch Reflexion an den Linsenflächen ver-
loren geht, wird dem Auge des Beschauers durch die optischen Bilder
(welche sich an jeder Linsenfläche zeigen) sichtbar, und bilden diese
Bilder durch zwei oder mehrmalige Reflexion an den Linsenflächen
immer lichtschwächer werdende Bilder, welche man mit dem Namen
„Ghost“ (also Geist) zu benennen pflegt, welche, wenn sie lichtstark
genug sind und sich in der Nähe oder gar völlig in der Bildebene
des Appartats befinden, falsche Bilder der Objecte, oder wenn ausser
dieser Ebene liegend, sog. Lichtflecke erzeugen, welche sehr störend
auf die Qualität der Photographien wirken können. Man sucht daher
diese Bilder (Reflexe) so weit wie möglich (durch passend gewählte
Curven) aus dem Bereich der Bildfläche zu entfernen! Es lassen sich
die Grösse .und Lage dieser Bilder durch Rechnung leicht nach den
früher mitgetheilten Formeln berechnen, wenn man nur überall, wo
eine Reflexion auftritt, den Brechungsindex n = — 1 setzt.
Bei der Prüfung der Apparate soll gezeigt werden, wie man die-
selben auch durch Experiment (ohne Aufnahme) bestimmen kann.
Ausser diesem Verlust durch Reflexion, der in verschiedenem Grade
an jeder Fläche, in den verschiedenen Richtungen, in welchem der
Strahlenkegel die Linsen durchdringt, auftritt; findet noch der Ver-
lust durch Absorption in der Masse des Glases der Linsen und ev.
der Balsamschicht (welche zur Verkittung der Linsen dient) statt.
Vor’ allem kommt der Verlust der actinischen (photographisch wirk-