Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

149) VI. Kapitel. 
der Defect der Abnahme der Lichtstärke wäre dann von 0,0567 auf 
V 0,0567 = 0,238 herabgegangen, also wie er jetzt ungefähr bei 
© = 45° stattfindet. 
Natürlich müssten alsdann die Linsen anders construirt sein wie 
die jetzigen, da die Ausgleichung des Astigmatismus bei den jetzigen 
Linsen hiedurch gestört würde. Die Sache liesse sich aber machen. 
Es ist dieses der Weg, auf welchem die Natur diese Schwierigkeit 
in unsern Augen besiegt hat. Bei unsern Augen liegt die Sache aber 
dadurch noch günstiger, dass. das Bild in eine Hohlkugel fällt, wo- 
durch also die Lichtabnahme gegen den Rand nochmals um eine Potenz 
günstiger wird. In Bezug auf Lichtabnahme gegen den Rand des 
Bildes muss ich leider bemerken, dass dies Feld so wenig wissen- 
schaftlich bearbeitet ist, dass wir keinerlei zuverlässige Messungen 
besitzen, welche die Lichtabnahme (besonders aber die actinische, 
auf welche es hier ja vor allen Dingen ankommt) durch Ab- 
sorption und Reflexion an den Linsen eines photographischen Objeetivs 
darstellt. Wer jetzt Auskunft darüber wünscht, wird wohl am besten 
thun, durch Aufnahme einer gleichförmig beleuchteten Ebene den 
Grad der Fehler seines Apparates zu bestimmen, speciell jedenfalls 
für Weitwinkel. Bei Apparaten mit grosser Apertur und kleinem 
oder mittlerem Feld ist dies natürlich nur dann nothwendig, wenn 
es sich durch die oben mitgetheilte Probe herausstellen sollte, dass 
die schiefen Kegel zum Theil abgeblendet sind; ist dies nicht der 
Fall, so ersieht man leicht aus obiger Tabelle, dass die Lichtabnahme, 
wenn © 10° ja selbst 20° ist, ziemlich bedeutungslos ist. Nachdem 
ich in Obigem zuerst gezeigt habe, welch geringes Quantum von 
dem vom Object ausgestrahlten Licht von den photographischen Linsen 
benutzt wird und wie auch dieses noch einer starken Abnahme gegen 
den Rand der Visirscheibe unterworfen ist, erübrigt es nur noch, die 
relative Lichtstärke verschiedener Apparate zu vergleichen, Um diesen 
Vergleich möglichst einfach zu gestalten, wollen wir nur die relative 
Lichtstärke der directen Lichtkegel vergleichen, zumal da man ja 
immer für jeden einzelnen Fall die Lichtstärke des Randes des Seh- 
feldes besonders zu untersuchen hat. Haben zwei Apparate gleiche 
Aequivalentbrennweite, so ist die Sache sehr einfach, es ist klar, dass 
sich alsdann die Lichtstärken wie die Quantitäten verhalten, welche 
zur Erzeugung der. Bilder verwendet werden. Diese werden aber dar- 
gestellt durch den Querschnitt des durch die Eintrittspupille fallenden 
Lichtbündels, Diese Querschnitte verhalten sich aber wie die Quadrate 
der Durchmesser der Eintrittspupillen. Ich sage hier Eintrittspupillen, 
nicht Diaphragmen, weil nur in dem Fall dass zwischem dem Object 
und dem Diaphragma keine Linse befindlich ist (wie z. B. bei der 
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