Bildfeld. 148
welche den optischen Bildern als Solchen anhängen, und im vorigen
Abschnitt auch die Lichtstärke der so erzeugten Bilder behandelt haben,
kommen wir zu den Bedingungen, von welchen die Dimension der Bild-
felder abhängig sind.
Als Maass des Bildfeldes kann man entweder den Winkelwerth
26 (wie bereits vorher angeführt), gelten lassen, welcher von den
zwei äussersten Cardinalstrahlen gebildet wird, die entweder wirklich
vorhanden sind, oder doch durch den entsprechenden Ort der diesen
Cardinalstrahlen zugeordneten Kegeln gebildet wird. Statt des Winkel-
werthes 2 © kann man auch die lineare Dimension des Bildes senk-
recht zur Hauptaxe, in einem Hauptschnitt gemessen, nehmen. In
diesem Fall wird die lineare Dimension B der Diameter einer Kkreis-
förmig gedachten, event. wirklich vorhandenen Bilddimension und alle
andern Formen desselben (unter welchen die rechteckige die gewöhn-
lichste ist), denkt man sich in diese Kreisfläche eingeschrieben oder
herausgeschnitten. Fragen wir uns nun zuerst, wodurch wird das
Bild begrenzt, wenn wir voraussetzen, dass das Object angular ge-
messen 180° beträgt? Die Antwort ist, dass diese Begrenzung auf
ganz verschiedene Weise stattfinden kann! Dieselbe kann in der Bild-
ebene selbst durch den Rahmen der Visirscheibe, durch die Cassete
etc. gebildet werden. Ferner durch die Bedingung in dieser Bildebene,
dass man nur so viel von dem vorhandenen Bildfeld der Linsen be-
nutzen will, welche einer gewissen Qualität des Bildes entspricht
etc.; wie wir oben gesehen haben, nimmt im Allgemeinen die Bild-
qualität zuerst langsam, dann schneller gegen den Rand hin, ab.
Aber alle diese Fälle müssen der praktischen Anwendung der Apparate
überlassen bleiben, und wollen wir uns hier auf die Untersuchung der
Fälle beschränken, wo die Begrenzung des Bildfeldes durch das Linsen-
system selbst gegeben ist, dieses bildet natürlich auch zugleich die
Grenze, welche durch keine andere Aenderung überschritten werden
kann! Der einfachste, und zugleich bei allen symmetrischen Linsen-
systemen vorkommende Fall ist der, wo die Pupille des Systems im
optischen Centrum liegt. In diesem Fall wird das Sehfeld durch die
Cardinalstrahlen begrenzt, und direct durch den grössten Winkel der-
selben = 2 © bestimmt. Wir können uns das optische Centrum als
Mittelpunkt eines Kreises (im Hauptschnitt) denken und fragen, wenn
sich der Cardinalstrahl mit immer wachsendem Winkel von der Axe
aus bewegt, welches Hinderniss wird die Grenze setzen? Im All-
gemeinen wird diese Grenze durch eine der äussersten Linsenfassungen
gebildet, selten durch eine Linsenfassung im Innern des Linsensystems,
weswegen wir uns auf den ersten Fall beschränken können, ausserdem
kann auch leicht dieser Fall auf den andern Fall übertragen werden.