Lichtfeld. 145
für die Zwecke der Photographie. Für die erste Herstellung derselben
diente bekanntlich die Objectivlinse eines Opernglases, mit der flach
concaven, event. planen Seite dem Object zugekehrt. In Front dieser
Linse war ein Diaphragma von circa $/15 aufgestellt und zwar in einer
solchen Entfernung von der Linse, dass die durch die Linse gebrochenen
n Strahlen (welche aus der Mitte des Diaphragmas divergiren) die hintere
di Convexfläche der Linse ohue Brechung durchsetzen.
In Fig. 45 ist dieser Strahlengang dargestellt. Man muss
; sich nun nicht dem Irrthum hingeben, als ob diese Strahlen zu Car-
dinalstrahlen würden, wie es wohl zuweilen geglaubt wird. Die Car-
dinalstrahlen, welche durch die Hauptpunkte gehen, verschwinden durch
Abblenden bei dieser
Anordnung bereits bei
mässiger Neigung. gegen
die Axe, und es tritt da-
/ gegen als stellvertre-
' tende Strahlen ein Bün-
del der Seitenstrahlen
aus dem Kegel, welcher
die Cardinalstrahlen be-
gleitet, auf. In der
Fig. 45 ist durch die
punktirten Linien der
ideale und durch‘ die scharf ausgezogenen Linien der reale Strahlen-
gang bezeichnet. Zweck dieser Einrichtung ist, diejenigen Strahlen
aus den gesammten Bündeln durch Diaphragmiren herauszuscheiden,
welche am besten den früher aufgestellten Bedingungen an ein möglichst
gutes ausgedehntes Bild entsprechen. Kommen wir nach dieser Ab-
schweifung wieder auf unser ursprüngliches Thema, das Bildfeld zurück,
bezugnehmend auf die Abtheilung über die Ein- und Austrittspupille,
so fallen die Ein- und Austrittspupillen bei einem Linsensysteme zu-
sammen, wenn das Diaphragma im: optischen Centrum C des Systems
steht. Steht dagegen das Diaphragma in einem der Cardinalpunkte
E, oder E,, So befindet sich sein Bild in dem andern der Cardinal-
punkte, es bildet dann X, die Kintritts- und X, die Austrittspupille.
Befindet sich jedoch das Diaphragma nicht in einem dieser Punkte,
so erzeugt das Linsensystem, event. ein Theil desselben, ein Bild (nach
den Regeln der conjugirten Brennweite) von dem Diaphragma und
bildet dann immer dasjenige, welches dem Object zugelegen ist, die
KEintrittspupille, das andere die Austrittspupille des Systems. Es kann
nun aber kein Lichtstrahl zum Bild gelangen, der nicht von der Aus-
trittspupille ausgeht, und kein Lichtstrahl vom Object zur Austritts-
Schroeder, Photographische Optik. 10
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