Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Vl. Kapitel. 
erforderlich sind, würde solche streng richtige Anordnung vom grössten 
Werthe sein. Auch hierzu würden die neuen Glasarten Schott’s eine 
vortreffliche Unterlage für die Berechnung derartiger Systeme geben. 
Indem ich hoffe, dass Vorstehendes genügend deutlich geworden ist, 
erinnere ich nur noch daran, dass bei demselben Apparat bei starker 
Annäherung des Objectes die Bildkegel erheblich spitzer, also scheinbar 
günstiger werden, es wird dies aber durch das Wachsthum der Grösse 
vr vereitelt. Gehen wir jetzt zu den Verhältnissen der Tiefenaberration 
für schiefe Kegel über, so haben wir früher gesehen, dass die Be- 
dingung für die treue Wiedergabe eines ausgedehnten Objectes auch 
in der Tiefendimension an die Bedingung gebunden ist, dass die Länge 
der schiefen Kegel mit der Secante © (des halben Bildwinkels) wachsen 
muss, in nahe demselben Verhältniss wächst indess auch die Grösse 2, 
(für den Rand des Bildfeldes), so dass aus diesem Umstand kein 
Vortheil zu ziehen ist. Indess sind die schiefen Kegel (wenn gut 
aplanatisirt), doch dadurch günstiger in Bezug auf die Tiefenaberration, 
dass die Grösse e, (welche günstigen Falls nur die Projection von & 
unter dem Winkel © ist) die Winkel an der Spitze der schiefen Kegel 
kleiner machen. Für © = 90° würden dieselben sogar 0 werden, die 
Länge derselben zugleich unendlich. Alles dieses setzt aber voraus, 
dass die schiefen Kegel frei von den Anomalien sind, besonders von 
der Coma; denn diese Anomalien würden durch den Hinzutritt zur 
Tiefenaberration dieselbe sehr stark vermehren und nicht wie die 
sphärische Längenaberration des directen Kegels (die sich als solche 
immer in die schiefen Kegel mit hineinerstreckt) compensirend, also 
günstig, wirken. Die Coma wirkt in diesem Fall so besonders un- 
günstig, da sie eine Trennung sämmtlicher Kegelspitzen in der Rich- 
tung der Hauptebene veranlasst, während vorhandener Astigmatismus 
die Focustiefe nur in zwei auf einander rechtwinkligen Richtungen 
verändert; die Bildwölbung aber in dem Fall, der zu kurzen schiefen 
Kegel die Winkel an der Spitze derselben stumpfer macht, auch gleich- 
zeitig das Hauptbild aus der Bildebene verschiebt. Aus diesem Grunde 
kann man allenfalls von einer „Tiefe der Schärfe‘ reden, indem alle 
diese Anomalien die anderweitig gewonnene Bildtiefe zu verflach en, 
sich bestreben. 
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