Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Vergrösserungsapparate. 157 
Prof. Petzval’s Construction, welcher Katoptrisch = Dioptrisch ist. 
Sollte jemand einen mangelhaften Condensor besitzen, dessen Winkel 
der austretenden Strahlen stumpfer wie das Bildfeld der Ver- 
grösserungslinse ist, so dass hierdurch Lichtverlust und schädliche 
Reflexe eintreten, so kann er denselben dadurch verbessern, dass er 
das Licht dem Condensor entsprechend nähert, bis die richtige Con- 
vergenz erreicht ist, und alles Licht durch richtige Justirung des 
Vergrösserers des Condensors nutzbar gemacht wird. Im umgekehrten 
Fall, wenn der austretende Kegel zu spitz ist, daher das Bildfeld 
nicht ausfällt, und dann ausser dem Bild des Negativs das Sehfeld 
durch Projection der Farbensäume des Condensors verschönert, so kann 
man sich dadurch helfen, dass man das vergrössernde Linsensystem 
so lange dem Condensor nähert, bis der Lichtkegel des Condensors 
die Vergrösserungslinsen ausfüllt, in welchem Fall dann der Farben- 
saum des Condensors durch die Linsenfassungen des Vergrösserers auf- 
gefangen wird, daher nicht mehr im Sehfelde störend auftreten kann. 
Der zu spitze Beleuchtungskegel wird jetzt durch das Vergrösserungs- 
system in den richtigen Convergenzwinkel gebracht (daher dieses 
dann einen Theil der optischen Arbeit des Condensors verrichtet); 
die Bedingung des Kreuzens der Lichtstrahlen vom Condensor sich in 
den Cardinalpunkten des Vergrösserers zu kreuzen, kann natürlich nun 
nicht mehr inne gehalten werden, denn dieselben kreuzen sich jetzt 
zwischen dem - Vergrösserungssystem und der Projectionsfläche. In 
diesem Fall ist wieder das ganze Feld gleichmässig beleuchtet und 
findeß auch kein Lichtverlust statt, die Qualität des vergrösserten 
Bildes ist jedoch nicht so gut als wenn die Bedingung des Kreuzens 
der Strahlen vom Condensor in den Cardinalpunkten des Vergrösserers 
inne gehalten wäre. Die Abnahme der Schärfe des Originals, welche 
auch bei Erfüllung aller Bedingungen noch stattfindet, entsteht aus 
folgenden Ursachen. Zuerst liegt es darin, dass alle Fehler des 
Originals, die in ihrer Kleinheit direct nicht auffallen, in vergrössertem 
Maasse sichtbar werden. Alsdann liegt selten das Original genau 
genug in einer Ebene senkrecht zur optischen Axe und nimmt ausser- 
dem noch die Qualität des optischen Bildes (so weit dieselbe vom 
Beugungsfehler abhängt), genau in demselben Maasse ab, wie das 
Bild grösser wie das Original wird, da in demselben Maasse die 
Strahlenkegel, welche die Vergrösserung erzeugen, spitzer wie auf der 
Originalseite sind. Alle diese Umstände, wozu noch das Korn des 
Niederschlags kommt, wirken gleichzeitig dahin, um die Copie weniger 
scharf wie das Original zu machen. Man sollte daher in Betreff der 
Beleuchtung alles aufbieten, diese Fehler auf das unvermeidliche 
Minimum zu reduciren! Aus Vorstehendem ist übrigens ersichtlich,
	        
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