Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

VII. Kapitel. 
Untersuchungsmethoden der photographischen Linsen und die 
hierzu dienlichen Apparate. 
Man kann die Untersuchung eines photographischen Linsensystems 
in zwei Classen theilen, die erste hätte die Elemente des Systems als: 
Aequivalente Brennweite, Apertur, die Radien der Linsen, Scheitel- 
distancen der Flächen, die Eigenschaften des zu den Linsen verwendeten 
Materials, zum Gegenstand. Für den Photographen möchten indess 
die Radien, Scheiteldistancen gar keinen und die Materialeigenschaften 
nur ein beschränktes Interesse haben. Wenn die übrigen Elemente 
erst von sämmtlichen Optikern hinreichend zuverlässig angegeben 
werden, so fallen auch diese Untersuchungen fort, mit denen man 
eigentlich den Photographen nicht belästigen sollte. Es wird dies 
auch gewiss eintreten, sobald alle Optiker im Stande sein werden, nach 
den genauen durch die Theorie gegebenen Vorschriften ihre Linsen- 
systeme herzustellen (wie es jetzt von einem Theil derselben bereits 
geschieht), Verstösse gröberer Art gegen solche Elemente wie Brenn- 
weite und Apertur kommen eben nur bei dem Verfahren des Zusammen- 
probirens und Umschleifen der Linsen, behufs Fehlercorrectionen vor. 
wenn keine rationellen Arbeitsmethoden angewandt werden! 
Die zweite Classe enthält die Untersuchung der den Linsen- 
systemen noch etwa anhaftenden Aberrationsrestern, welche entweder 
allen oder doch einer Anzahl der früher behandelten Aberrationen an- 
gehören. Wie wir gesehen haben, lassen sich streng genommen 
die Aberrationen nicht vollkommen heben: das ist es aber auch 
garnicht, worauf es ankommt; die Aberrationen sollen indess so weit 
gehoben sein, dass die noch vorhandenen (unvermeidlichen) Rester 
quantitativ die Arbeit des Photographen nicht schädigen. Die Art 
der Vertheilung dieser Rester soll aber eine solche sein, dass sie den 
Zwecken, welchen das Linsensystem dienen soll, angepasst ist. Einige 
Beispiele mögen dieses erläutern. 
Wenn z. B. eine Linsencombination grosser Apertur, wie es solche 
sind, die zur Aufnahme von Portraits dienen, einen bedeutenden Rück-
	        
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