Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Beschreibung der Linsensysteme. 183 
weite; jede Doppellinse für sich achromatisirt, Die Frontlinse ist ver- 
kittet und so gerechnet, dass dieselbe den Bedingungen eines gewöhn- 
lichen Fernrohrobjectivs entspricht. Die Hinterlinse (nicht ver- 
kittet, um den nöthigen Bedingungen entsprechen zu können) hat 
ausser ihrer allgemeinen collectiven Wirkung die Funetion, die Ano- 
malien der schiefen Kegel der Frontlinse durch entgegengesetzte zu 
compensiren und den Strahlenkegel der Bildmitte in seinem Aplanatis- 
mus ungeändert zu lassen. Die von Prof. Petzval ursprünglich an den 
Optiker Voigtländer mitgetheilten Elemente dieses Linsensystems sind 
folgende : 
I. Frontachromat: . II. Sammelnde Compensationslinse: 
r, = 36,4 Wiener Linien vr = 72,1” Beide Achromate bilden 
rn = —98,5'" I = 25,3' die Portrait-Combination. 
= 300 Fe 38V 
Is = —102,8'" 
III. Zerstreuende Compensationslinse: 
T, = —86,4'" Bildet mit I zusammen das 
rs = 50,8" orthoskopische Objektiv. 
" = —126,3"’ Die wahrscheinlichste Linsen- 
N = —36,9'" distance ist = 32”, 
Es scheint das Ganze nur eine Rechnung in 1. Approximation 
gewesen zu sein, da weder Linsendicken noch Distancen mit derselben 
angegeben sind. Der Diameter der Linsen soll wahrscheinlich 1%, Zoll 
sein, Wenn man die Linsen nicht dicker als :nöthig macht, so kann 
man. leicht durch Versuche die beste Distance ‚ausmitteln, da man 
sich alsdann nicht zu weit von den Prämissen der Rechnung entfernt. 
Ueber das Material der Linsen findet sich keine genauere An- 
gabe. Unter der Voraussetzung, dass es Soft Crown und Light Flint, 
Chance war, geben .diese "7 
Werthe brauchbare Resultate. 
Fig. 56 stellt diese Linsen dar. 
Im Catalog von Schott & Gen. 
entsprechen diesen Glasarten 
die Nummern No. 18 0. 114 und 
No. 65 0.569. Berechnet man 
mit den Constanten des Glases Chance, unter denselben Vernachlässigungen 
die Brennweiten der Achromate I, II, III, so erhält man für I = 8,32 
Wiener Zoll =r 100”, für II == 12,56” = 150'” und für II = —16,63” 
+ 200’. Wie man sicht, verhält sich 1.: I +2:3 und 1:11+1:23, 
so dass es scheint, als ob dies willkürlich gewählte Werthe sind, die 
man ursprünglich der Rechnung zu Grunde gelegt und die zweck- 
mässigste Entfernung der Linsen dem Resultat der Rechnung über-
	        
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