Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

Beschreibung der Linsensysteme. 4197 
die Linsen sehr dünne sind. Lässt man die .Glasdicken der Linsen 
wachsen, ohne die Radien zu ändern, so werden dieselben chromatisch 
und spärisch untercorrigirt (wie man leicht aus den Formeln über die 
Einführung der Glasdicken ersehen kann). Man kann nun, diesen 
Vortheil benutzend, die Contactfläche kürzen, bis die Correction wieder 
erreicht ist, und erzielt dadurch eine grössere Ueberrcorreetion für den 
Astigmatismus an den Contactflächen, welcher nöthigt, die Linsen 
einander zu nähern und kann man dies so weit treiben, dass die 
Linsen nur noch Raum für die nöthige Blende gestatten. Diesen 
Vortheil, für die daraus erwachsende bedeutende Grösse des Sehfeldes 
und Ebenung des Bildes, haben denn zuerst Steinheil und auch Mr. 
F. H. Wenham hier für Ross im Jahre 1872 benutzt, allerdings 
Letzterer auf dem höchst mühsamen Wege des praktischen Tatonne- 
ments, und ihre symmetrischen Weitwinkel-Linsen darnach construirt. 
Versucht man indess Linsensysteme zu erzeugen, welche das Bild in 
einer Ebene darstellen und gänzlich frei von Astigmatismus 
sind, so sieht man leicht aus dem Vorstehenden, dass die Petzval’sche 
Gleichung zu erfüllen ist und dann alles Uebrige von selbst folgt. 
Diese kann aber nur erfüllt werden, wenn die Crownglaslinse den 
höhern Brechungsindex besitzt. Solche Gläser waren aber vor In- 
troduction des Glases von Schott und Gen. noch gar nicht vorhanden! 
Sobald dieselben in den Handel kamen, untersuchte ich sie auf diese 
Eigenschaft. Es sind, wie man sich leicht überzeugen kann, keine 
darunter vorhanden, welche die Bildplanheit und die genäherte Farben- 
gleichung zugleich erfüllen, wohl aber solche, x. 
welche die genaue Farbengleichung (unter Zu- 
hülfenahme der Glasdicken) erfüllen, nebst der 
Petzval-Gleichung. Nach den vorhin mitgetheilten 
Principien errechnete ich dann sogleich ein sym- 
metrisches System in seinen äussersten Conse- 
quenzen, wo der Contactradius unendlich und die 
Aussenradien concentrisch sind. Fig. 68 stellt 
diese Linse dar. Die Elemente derselben sind: 
Aequivalente Brennweite == 5,342”; Bildweite vom geometrischen 
Centrum des Systems = 5,3285; Distance des äussern Linsenscheitel — 
0,73”. Brennweite des Crownglases = 1; des Flint = — 1,0479. 
Radien 1, = 14 = 0”’,60472 convex] Crown Distance der Cardinal- 
Tı == 11 = plan | punkte der verkitteten 
= 1, = 0,55679 concay Flint Linsen == 0,05955 
Dicke des Crown = 0,07444 Index des Crown Ny = 1,60 
Dicke des Flint == 0,02016 Index des Flint Ni = 1,53
	        
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