Beschreibung der Linsensysteme. 901
bar nach 100 Jahren waren! Nur das schlechte Zeug, das hergestellt
worden ist, hat den Metallspiegel den unverdienten schlechten Ruf
gebracht! Merkwürdig ist es überhaupt, dass fast gar keine katoptri-
schen, oder katadioptrischen Instrumente für
die Photographie in Gebrauch sind! Im Jahre |
1874 den 31. März hat Steinheil ein Patent
auf ein Linsensystem herausgenommen, das
nur wenig von den vorher ausgeführten sym-
metrischen Linsen abweicht, indess genügend,
um die Vollkommenheit des directen Licht- .
kegels auf Kosten der schiefen zu verbessern.
Fig. 71 stellt es dar, seine Elemente sind:
Material Soft Crown und Light Flint Chance;
Indices ın = 1,51518, nn =41,.52530,
ni — 1.574039, nn, — 159010,
Aequivalente Brennweite == 9” 8'),'”,
Radien r = 45',8 convex . . Axendicken der Linsen
r, = 28"',6 contact } Flint | Pront- d = 2" 75,
5 = 200,2 concayv Crawn linse, d, = 4758
© nn De CONURT } Orown Hinter- d, En ES
ı = 257,1 contact | line A = 27-73;
1. = 617,7 convex Flint 2
Distance der inneren Linsenscheitel = 60’,5.
1874 Vol. XXT findet sich eine interessante Disputation über
symmetrische Linsensysteme zwischen Mr. F, H. Wenham und J. H.
Dallmeyer, welche vieles Licht über die Sache verbreitet. Schluss
derselben 1875 im Vol. XXI. 1878 Vol. XXV findet sich die Mit-
theilung des Patentes von Voigtlaender über das Euryskop. Die Ele-
mente desselben sind darnach:
Index Flint 1,655, Aequivalente Brennweite == 1,000,
„ Crown. 1,950, Aperbur. 7. A666;
Badien . —20,208,
= 10100;
. =— 40992,
Distance beider Linsen = 0 =—40,200.
Es ist besonders hervorgehoben, dass die sphärische Aberration
für die actinischen Strahlen gehoben ist. Dies lässt vermuthen, das
sich die Indexangaben auf Hy beziehen, und wäre darnach dass zu
den Linsen verwendete Glas etwa No. 37, 0,93, und No. 26, 0,214,
was aber gar nicht mit der Dispersion harmoniren würde, die
obige Radien erfordern! Dagegen kommen die Nummern No. 63, 0,376
und No. 36, 0,103 schon bedeutend näher, ohne jedoch ganz zu passen.