Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

as VIII. Kapitel. 
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Im September 1888 publicirte Dr. A. Miethe (der sich in neuester 
Zeit bereits sehr verdient um die photographische Optik gemacht hat) 
das Resultat seiner Versuche, den Astigmatismus zu verringern, ohne 
die Bildwölbung zu vermehren. Dr. Miethe schlug den richtigen Weg 
dazu ein, indem er, wie die Petzval’sche Gleichung es verlangt, ein 
hochbrechendes Crown mit einem Flintverband (von den neuen 
Jenenser Gläsern), ausserdem noch die Vermehrung der Linsendistance 
zu Hülfe nahm. Natürlich entstand, bei Benutzung der gewöhnlichen 
symmetrischen Construction mit verkitteten Linsen, ein unvermeidlicher 
Rest sphärischer Untercorrection. Dr. A. Miethe führte für derartige 
Systeme mit wesentlich vermindertem event. gehobenen Astigmatis- 
mus den Namen Anastigmate ein, ein Name, den auch in neuester 
Zeit Prof, Abbe und Dr. Rudolph bei ihren neuen Linsen benutzt haben. 
Ich hatte durch die Güte des Herrn Hartnack jun. Gelegenheit, das 
Probeexemplar eines Anastigmaten zu sehen. Es war leider nur 
höchst mittelmässig, und drückte ich Dr. Miethe meine Ver- 
wunderung darüber aus. Hierauf theilte mir derselbe in einem Schreiben 
vom 12. October 1890 mit, dass dieses Exemplar bereits durch will- 
kürliche Aenderungen entstellt worden sei! Nähere Angaben 
über die Elemente dieser Anastigmate des Dr. Miethe bin ich leider 
nicht in der Lage zu machen. Uebrigens ist es ja verhältnissmässig 
einfach, solche unter Anwendung geeigneter Formeln zu rechnen, so 
lange man symmetrische Constructionstypen beibehält, welche ich 
übrigens für den Zweck gewiss nicht empfehlen würde, da die un- 
vermeidlichen Aberrationsrester derselben zu bedeutend sind! Ueber 
meine Arbeiten (für eigene Rechnung) auf diesem Gebiet (auf dem 
ich meine Kenntnisse aus Mangel an Kapital leider.nie habe selbst 
ausbeuten können) habe ich nur gelegentlich, wenn besonders 
schwierige Aufgaben vorlagen, etwas Neues geschaffen. Im 
Jahre 1857 fand ich die schon erwähnten zwei Wurzeln der zu 
diesem Zweck umgeformten Herschel’schen Gleichung, und benutzte 
diese sowohl zur Herstellung schwacher Loupen (welche ebene Seh- 
felder ergaben) als auch versuchsweise zu einigen photographischen 
Linsen. CGileichfalls bildete dieser Linsentypus die Grundlage zu 
meinen aplanatischen Ocularen, welche gänzlich frei von den Ano- 
zu6 
Nr N.
	        
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