Nachtrag, 919
hierüber: „Mais, dans chaque systöme, elles seront marquees par le
signe et par la valeur du coeffieient N, puisqu’'il exprime generale-
ment le rapport de sin cXm A sin cX. Il definit ainsi complete-
ment le premier de ces angles, tant pour sa position que pour sa
grandeur, lorsque cX dont il derive est donn6 avec ces deux specifi-
cations. C’est pourquoi j’ai appel& ce coefficient N Ile grOSSiSSe-
ment angulaire.“
Da Prof. Petzval diese Arbeit von Biot rühmlich erwähnt, und
in dem Petzval’schen Linsensystemen diese Sinusbedingung erfüllt ist,
so liegt die Vermuthung sehr nahe, dass er auf dieselbe durch Biot’s
Arbeit aufmerksam geworden ist.
Prof. Abbe £heilte mir früher mündlich mit, dass er zuerst auf
die Sinusbedingung aufmerksam geworden sei, indem er für Zeiss ein
System mit grösserem Oeffnungswinkel berechnet habe, dass auch in
der That die Mitte des Sehfeldes tadellos dargestellt, aber mit einer
solchen Abnahme der Bildqualität gegen den Rand, dass es das Aus-
sehen gehabt, als ob das Bild auf der Spitze eines Kegels gelegen
habe, wodurch er darauf aufmerksam geworden sei, dass irgend etwas
fehle, und habe dies Etwas denn auch in der Bedingung zur Erfüllung
der Sinusbedingung gefunden!
Auf eine ganz interessante Erscheinung bei genau erfüllter Sinus-
bedingung für sehr schief einfallende Kegel (wenn zugleich die Ano-
malien schiefer Kegel, besonders der Astigmatismus compensirt wird),
möchte ich noch aufmerksam machen. Wenn man z. B. bei 60 oder
mehr Grad des Sehfeldes, das als Object dienende Zifferblatt des Test-
apparates in tadelloser Klarheit bei meiner „concentrischen Linse“
sieht, so erscheint es nicht in der Ebene senkrecht zur Axe der Linse
zu liegen, sondern (wie es sein muss) senkrecht zur Axe des ab-
bildenden Seitenkegels. Bei den früheren Linsensystemen waren
die Bilder viel zu verwaschen, um diese Erscheinung wahrnehmen zu
können.
Schliesslich erlaube ich mir noch in Nachstehendem das Resultat
der freundlichen Bemühungen des Herrn Prof. Dr. Eder, bei dem leider
so schwer zugänglichen Prof. Petzval mitzutheilen, indem ich den
Herren Prof. Petzval und Prof. Eder hiermit meinen verbindlichsten
Dank für die nachstehende Mittheilung abstatte.
Erste Doppellinse, bestehend aus einer biconvexen Crownglaslinse
und biconcaven Flintglaslinse,
r, = 536,4 Linien == A, ı,, == — 28,5 Linien == r,, 1, = 300 Linien,
Tr, — 3,00 Zoll, To = — 2,37 Zoll, 1, = 25 Zoll,
die zerstreuende Compensationslinse, bestehend aus einer hbiconcaven
Crownglaslinse und convex-concaven Flintglaslinse,