Literaturverzeichniss.
kleines Werk, geschrieben von dem Sohn des berühmten Astro-
nomen W, Herschel.‘ F. W. Herschel, der gleichfalls Verfasser
des „On Light“ ist, ist bekanntlich theoretisch wie praktisch
Autorität auf diesem Gebiet und macht in dieser Schrift die von
seinem Vater noch herrührenden, bis dahin in der Familie als
Geheimniss bewahrten, ganz vorzüglichen Verfahrungsarten
der Herstellung grosser Präcisionsflächen bekannt. Es mag noch
erwähnt werden, dass der grosse 26 Zöller-Refractor des Mr.
Newall von dem Optiker Cook nach denselben Verfahren her-
gestellt wurde. Der Verfasser hatte selbst Gelegenheit, in
Göttingen Teleskope von Herschel zu prüfen und waren die
parabolischen Flächen derselben so vorzüglich, dass keine
von all den grossen Spiegeln, die dem Verf. zu Gesicht gekommen
sind, auch nicht annähernd Herschel erreicht haben!
15. 1862. A. F. Möbius. Geometrische Entwickelung der KEigen-
schaften unendlich dünner Strahlenbündel. Aus den „Berichte
der Kön. Sächs. Gesellschaft der Wissenschaften“. Sitzg. 15. März.
Diese Arbeit bezieht sich auf eine Abhandlung
i6. von Prof, Kummer in Berlin, welche derselbe der Königl.
Akademie der Wissenschaften im Jahre 1860 vorgelegt hat und
die im 57. Bande des Crelle’schen Journals (1859) publicirt ist.
In dieser Arbeit ist zum ersten Mal in Deutschland der Astig-
matismus eingehend behandelt, während er von Airy und dessen
Nachfolgern hierin in England bereits seit 1827 behandelt wurde;
siehe oben No. 5 ete. Zum bessern Verständniss liess Kummer
vom Universitätsmechaniker W. Apel in Göttingen Modelle an-
fertigen, welche ich als sehr instructiy den Lehrinstituten der
Photographie hiermit angelegentlichst empfehle.
Derselbe Gegenstand ist übrigens wahrscheinlich zuerst in
Frankreich von Monge in seinem Werke behandelt worden:
„Applications de l’analyse a la gCometrie des surfaces du I et
II degre&“, Paris 1807; dann von Hamilton in „Theory of
systemes of rays in den Trans. of the Roy. Irish. Acad.“ XVI
(1830);
18 von Sturm in seinem Memoire sur l’optiyue im Journ. de Mathem.
par Lionville III (1838) und einer andern gleich betitelten Ab-
handlung in Compt. rend. T. XX p. 554, 761 et 12385. Von
Letzterem findeß sich eine Uebersetzung in Pogg. Ann. LXV
S. 116 und 374 (1845). Doch möchten diese sämmtlichen Ab-
handlungen wohl nicht den Herren Photographen zu empfehlen
sein. da dieselben einen bedeutenden Grad von Kenntnissen der
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