Literaturverzeichniss. 19
höheren Mathematik voraussetzen; ich musste jedoch dieselben
als grundlegende Arbeiten über diesen Gegenstand erwähnen.
Um die Ergebnisse dieser Arbeiten auf rein theoreti-
schem Gebiet auch der praktischen Controlle zu unter-
werfen, hat Prof. G. Quincke
19. 1862. „Experimentelle Untersuchungen über Kummer’sche Strah-
Jenbündel“, Auszug aus d. Monatsbericht d. K. Akad. d, Wiss.
zu Berlin, Juli 1862, nebst einem Zusatz, publicirt. Prof.
()uincke findet die theoretischen Untersuchungen (so weit es
praktisch möglich ist) bestätigt. Er bezieht sich auf Kummer’s
Arbeit in Borchardt’s Journ. Bd. 57 pag. 189 und die Monats-
20. berichte d. Berl. Akad. 1860 pag. 469. Zur Untersuchung be-
diente Quincke sich der Sonnenstrahlen und der Projection auf
einer matten Glastafel. Ich werde später eine feinere optische
Methode bei der Beschreibung des Untersuchungsapparates photo-
graphischer Linsen angeben. ÖQuincke dehnte seine Unter-
suchungen auch auf doppelbrechende Körper aus, die natürlich
kein Interesse für die Photographie haben. Ich erwähne es
jedoch, da es mir scheint, als ob diese Untersuchungen zu einem
Missverständniss Anlass gegeben haben! Die "Theorie zeigt,
dass die beiden astigmatischen Brennlinien immer senkrecht auf
einander stehen, sobald das dieselben erzeugende System aus
centrirten Flächen und einfach brechenden Medien besteht. Bei
doppelbrechenden Medien stehen die Brennlinien im Allgemeinen
nicht mehr senkrecht zu einander.
21. Ausserdem hat Prof. P. Zech in Stuttgart in der Zeitschrift f.
Mathem. und Physik XVII 5: „Die Geometrie unendlich dünner
Strahlenbündel und die Affinität ebener Systeme“ behandelt.
7” 1862. Findet sich ferner in dem „Monatsberichte der Königl.
Preuss. Akad. der Wissenschaften zu Berlin“ eine Correspondenz
über diesen Gegenstand zwischen Prof. Kummer (Berlin) und
Prof. Seidel (München) pag. 695-—705, welche noch weitere
interessante Aufschlüsse enthält.
1864. Erschien von Zinken, gen. Sommer zuerst eine Abhand-
lung „Ueber die Berechnung der Bildkrümmung bei optischen
Apparaten“. Pogg. Ann. Bd. 122. S. 563. 18564, die den
Vorläufer zu seinem oben bereits erwähnten Werke bildete.
1866. Erschien die „Photographische Optik“ von Dr. D. van
Monckhoven. Leider enthält dieselbe viele Unrichtigkeiten
in ihrem Theil, welcher sich auf Geometrische Optik bezieht.
Es würde zu weit führen, dieselben alle aufzuführen. Prof.
Vogel hat bereits erwähnt, dass Monckhoven die Distortion