Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

IT, Kapitel. 
Chromatische, oder Farbenabweichung. 
Im 1. Kapitel haben wir gesehen, wie ein Lichtstrahl, welcher 
die Grenzflächen zweier Medien durchläuft, von seiner Bahn abgelenkt 
wird und haben wir weiter ausgeführt, wie man diese Eigenschaften 
des Lichtes und der nach einem Kugelsegment geformten Grenzflächen 
der brechenden Medien uns bedienen können, um lichtstarke Bilder von 
Objecten zu erzeugen, zum Zweck, dieselben mit Hülfe der im 1. Bande 
seines Handbuches von Herrn Prof. Vogel vorgetragenen Einwirkungen 
des Lichtes auf Chemikalien uns bedienen zu können, um auf einer prä- 
parirten Platte (die in der Bildebene des Linsensystems befindlich ist) 
ein permanentes Bild zu erzeugen. Wir haben im ersten Kapitel 
unsere Entwickelungen auf die Voraussetzung gegründet, dass or =n 
constant sei. Dies ist jedoch nur so lange richtig, als wir mit nur 
einem Lichtstrahl zu thun haben, der einer bestimmten Wellenlänge 
angehört, wie dort schon erwähnt ist. Wir haben ferner im 1. Band 
gesehen, dass Strahlen von verschiedener Wellenlänge des Lichtes einen 
sehr verschiedenen Grad chemischer Wirksamkeit ausüben. Wir 
wollen jetzt untersuchen, welchen Einfluss dieser Umstand auf die durch 
Linsensysteme erzeugten optischen Bilder, so wie auf die durch die 
Lichteinwirkung auf Chemikalien (Photographie) mit Hülfe dieser 
Linsen erzeugten Bilder hat. N EST 
Die optische Arbeit, welche von irgend einem 
brechenden Medium geleistet wird, ist also für jede 
Wellenlänge des weissen (aus unzähligen farbigen 
Strahlen zusammengesetzten Lichtes) verschieden. Be- 
trachten wir Fig. 14, so entsprechen demselben Kin- 
fallswinkel unzählige Werthe von y innerhalb der 
durch die molecularen Eigenschaften der Medien be- 
stimmten Grenzen. Man nennt diesen Vorgang Dispersion oder Zer- 
streuung des Lichtes. Betrachten wir den Vorgang an einer Plan-
	        
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