Full text: Die Elemente der Photographischen Optik (Ergänzungsband)

‘ Literatur verzeichniss. 
Formel (deren Bildungsgesetz ersichtlich ist, leicht auf eine beliebige 
Linsenanzahl ausdehnen. Das Resultat solcher Rechnung ergiebt dann, 
dass die 7 verschiedenen Farben abwechselnd durchs ganze Spectrum 
etwas zu kurz oder etwas zu lang sind und dass das Quantum ihrer 
Abweichung genau im Verhältniss der ihnen gegebenen: Gewichte der 
Berücksichtigung steht (ganz ähnlich wie in der Methode der kleinsten 
Fehlerquadrate von Gauss). Es weicht also irgend ein farbiger Strahl 
um so viel mehr ab, je lichtschwächer er ist. 
Die 3 Glassorten, welche ich im Jahre 1882 fand, ergaben folgendes 
Resultat für die 6 Strahlen des Spectrums: 
BB = 3997,20 mm Dieses wurde, wie man sieht, durch zwei- 
C = 4000,007 , maliges Zusammenklappen des Spectrums her- 
D = 4006,96, vorgebracht. 
E == 4000,00 8%. Die Glassorten waren St. Gobain Spiegel- 
F = 4000,50. glas; Light Flint Chauce und Extra Light Flint 
G == 4000,00, Chauce, 
Die Foci, die erforderlich waren für die 3 Linsen, waren genähert 
für St. Gobain = 2232,64 mm 
„ Extra Light Flint = 1805,08 , 
„ Light Flint = —1330,03 
Uebrigens fand ich zu gleicher Zeit noch bessere Glassorten, und 
ist Obiges nicht einmal auf grösste Vertheilung der Fehler, wie die 
Formel No. 26 es giebt, gerechnet. Ich bemerke hier noch, dass die 
Indices des St. Gobainglas, welche man in manchen Physikbüchern 
findet, total falsch angegeben sind! 
Dies Vorstehende wird indess genügen, um den grossen Vortheil 
der Apochromate zu zeigen. 
Zum Schluss möchte ich mir noch einige nähere Erläuterungen 
über die verschiedenen Verhältnisse, betreffend die ungleiche Grösse 
verschiedenfarbiger Bilder, erlauben. Wie schon erwähnt, haben alle 
symmetrische Linsencombinationen, wenn im optischen Centrum ab- 
geblendet, sie mögen sonst achromatisirt sein oder nicht, immer 
gleich grosse farbige Bilder. Ferner lassen sich die verschieden- 
farbigen Bilder bei allen möglichen Combinationen immer gleich gross 
machen, wenn man nicht verlangt, dass zugleich die Farbenlängen- 
aberration gehoben sein soll! Bei Doppelachromaten lassen sich beide 
Bedingungen durch richtige Wahl der Glasdicken erfüllen, wenn man 
nur verlangt, dass die Randstrahlen von nur zwei farbigen Strahlen 
gleiche Austrittshöhe haben. Dadurch erlangt man, dass ein weisser 
Cardinalstrahl wohl in Farben zerlegt, dass dieselben aber alle parallel 
mit dem einfallenden Strahl wieder austreten. Eine Identität der 
farbigen Cardinalpunkte ist aber bei den gewöhnlichen Glasdicken für
	        
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