: Geschichte
Giotto, der doch unstreitig für den Vater der Itali- |
änischen Mahlerey angesehen werden muß , jene steife |
Regelmäßigkeit schon verworfen hatte. Viele seiner |
Gemählde , zum Beyspiele die berühmte Navicella zu |
Rom, und der Tod der Maria zu Florenz liefern hie- |
von einen augenscheinlichen Beweis *. Hingegen zu |
den Zeiten des Pietro Perugino kam diese Sitte erst '
recht in Gang, so daß sich selbst Raphael einige Zeit I
hindurch von ihrem Einflusse nicht hat frey erhalten |:
können. ns
Zu Matelica bey den Herrn Piersanti befindet sich 4
ein Kruzifix mit der Unterschrift : Antonio da Fabriano S
und der Jahrszahl 1454. Indessen kommt die Ar- ig
beit dieses Künstlers den Sachen, die man von Gen- 8
tile hat, bey weitem nicht bey. Zu Perugia in der u
Brüderschaft des heil. Dominicus sieht man ebenfalls k
ein Gemählde mir der Jahrszahl 1446 und der Unter- ?
schrift: opus Iohannis Bochatis de Chamereno.
Uuch zu Foligno und in den umliegenden Oertern wer?
den noc Werke dieses Zeitalters aufbewahrt.
- "Während der Lebzeiten des Nicolaus Alunno , ei- :
nes aus Foligno gebürtigen Mahlers, scheint die Kunst y
wiederum einige Fortschritte gemacht zu haben. Die- a!
ser Zuwachs, diese allmählige Annäherung zum Edlen eu
und Schönen wird sichtbar, wenn man ein Gemählde 7
von ihm, welches er im Jahre 1480 mahlte, mit a
einem andern vergleicht, das zu Foligno in der h. Nies: y
kolaikirche befindlich , und vom Jahre 1492 ist. In M
dein lekten ist das Kolorit für Wasserfarbe sehr zu be N
wundern , und der Misbrauch der Vergoldung ift weit
weniger stark als bey jenem. Uebrigens darf man frey-
lich
te Siehe Sculture e Pitture Sacre etc. Roma 1737. fol,
Tom, 1, pag. 193. und Etruria Pittrice Tab, IX.
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