| Geschichte
dreyzehnten Jahrhundert eine Mahlerzunft gegeben ha- im
be; Mariotti erwähnt ihrer Statuten, die aus dem dD.
Jahre 1366 herrühren, und sich auf noch ältere be- Ju
ziehen. thb
- So einheimisch und alt indessen die Ausübung der
Mabhlerey'in Perugia seyn mochte, so schränkte man it
sich daselbst doch nicht immer auf die Arbeiten einhei- k
mischer Künstler ein. 9%
- Andem Dom RENS pa in dem Zeitraume, |
den wir jekt abhandeln, verschiedne Fremde, worun- se
ter die meisten Tosfaner waren, gemahlt, und nicht bk
wenig zur Einführung eines edleren Geschmacks beyge- s
tragen. Es erhellt hieraus, daß Giotto für den Va- .
ter der- Jtaliänischen Mahler muß angesehen werden. J
In der leßten Hälfte des funfzehnren Jahrhunderts hat- .
ote Florenz die größte Mahlerschule, und war, wie in
andern Stücken, so auch hierin das Athen von Ita-
lien. Mahler gab es freylich überall, und man kann
auch nicht sagen , die Kunst der Mahlerey sey zu Flo- |
renz wieder entdeckt worden. Allein als Sixtus der nt
vierte den Batikan mit Gemählden zieren wollte, und 5
dazu von mehreren Orten Künstler verschrieb , so er- 5
Hielt er aus jener Stadt die größte Anzahl. Unter die- d
sen befand sich auch Pietro Perugino, welcher eigent- st
lich den Grundstein derjenigen Schule legte, die man ä
in der Folge die Römische genannt , ob sie gleich , wie y
wir Gelegenheit haben werden zu sehen, wenig gebohr-
ne Remer aufzuweisen hat. . w
-. Zeitgenossen und Mitbürger des Pietro Perugino,
die sich in der Mahlerey hervortharen, waren Fiorenzo w
di Lorenzo und Bartolomeo Caporali, von welchen bey- "
den man Gemählde vom Jahre 1487 sieht. Aber noch
schäßbarer sind die Werke des Benedetto Bonsigli, ei-
nes gleichsails aus Perugia gebürtigen Künstlers, die
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