Vorrede
ter diesem Labyrinth herauszusuchen. I< gebe
zu, daß eine solche Ausführlichkeit , wenn sie ei-
nen Räphael, einen Michelangelo, einen Cor-
reggio, einen Tizian betrifft, allerdings anziehend
und belehrend seyn kann. Selbst in den Fehlern
und Schwächen so hoher, schöpferischer Geister
entdeckt man noch Züge ihrer Größe; nichts was
sie angeht, kann unbedeutend oder gleichgültig
scheinen, und man sücht durch die Bekanntschaft
mit ihrem Leben und Charakter mit der Eigen «
thümlichfeit ihres Genies vertrauter, zu werden.
Ilber auch nur bey diesen wenigen Ausnahmen
belohnt sich ein solcher biographischer Aufwand.
Ich habe daher immer mein Hauptaugenmerk
darauf gerichtet, in dem Mahler-nicht den Bür-
ger, den Liebhaber, den Gatten, den Hausva»
ker , det Freund u. f. iv. , sondern den Künstler
zu zeigen; sein Talent und seinen Styl zu cha-
rafterisiren 5 vorzüglich die künstlerische Ge-
schlechtsfolge, Ableitung und Verkettung der Ma-
nieren übersehn zu lassen , wie ein Stamm siß
in