Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

der Mahlerey in Rom. 109, 
Vie da Jeder Mahler von Einsicht weiß den Thon zu hand- 
aten, in haben, und wenn es ihm auch an der Uebung fehlt, 
m auS um eine vollendete Bildnerarbeit auszuführen , so wird 
Wt befüm: er doch gewiß genug davon verstehen, um sich seine klei- 
m nen Modelle aus Wachs oder auch aus Thon zu machen. 
1 Abe“ Diese , mit feuchten und an den Thon anliegenden Ge- 
Ws wändern bekleidet, dienen ihm alsdann hauptsächlich 
ni dazu , die Schatten, Schlagschatten u. s, w. daran zu 
4 Rems studiren, wie auch um die vortheilhafteste Ansicht der 
derHand dargestellten Figur, Gruppe oder Geschichte zu erwähr 
er Wahr len. Zu eben diesen Zwecken wird das hölzerne Mo- 
|, giebt dell oder die Gliederpuppe (Französisch manuequin) 
der tod von den Mahlern , besonders den Porträtmahlern ge 
n Werk braucht, welche sie mit dem Anzuge zu bekleiden pflegen, 
chin worin die gemahlte Person abgebildet zu werden wünscht. 
ist dr., Man behauptet, daß die Erfindung eines solchen be- 
Jonas weglichen Modelles von Holz in die Zeiten Raphaels 
; de Kes falle, und giebt den Baccio della Porta, oder den Fra 
lo feht, Bartolomeo di S. Marco als den Urheber derselben au. 
els Han) Aber Basari, auf den man sich einzig hiebey stükt, 
sagt nicht, daß Bartolomeo der Erfinder gewesen *, 
ede sondern , daß er nur ein Modell von natürlicher Größe 
habe machen lassen, um es mit Gewändern und Dü- 
stungen zu bekleiden ". 
mo fuj ' Genau genommen, kann diese Erfindung über? 
nomer haupt den Neueren nicht zugeschrieben werden, da die 
Alten sie unstreitig schon gekannt , aber vermuthlich kei- 
" ne Anwendung davon auf die Kunst gemacht haben. 
inen Man hat in verschiednen alten Grabmählern unter an- 
“ dern auch kleine Figuren mit beweglichen Gelenken ge? 
iG funden, die allen Ansehen nach eine Art von Spielzeug 
: gewesen 
1m, ab g. Yafari Ed. Bottari, T. IL p. 6I. 
+ Tai h. Siehe in dieser Rücksicht Vasari Ed. Bottari 'T. ZIL, p. 
und 1 4. im Leben des Benvenuto Garofalo.
	        
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