Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

der Mahlerey in Rom. 123 
I gleichsam s-'bst überlebten, indem sie keine würdige Be- 
vis if trachter mehr fanden, vielweniger Künstler , die sie 
8 ven nur von fern nachzuahmen vermocht hätten. Das er? 
Veilott, freulichere Gegenbild hiezu , und einer von den vielen 
u Di Umständen , deren glückliches Zusammentreffen das 
ze nicht goldne Zeitalter der Kunst unter Raphael möglich mach? 
jen nag, te und vorbereitete, ist der Eifer, womit man in dem- 
5Yastri, selben Jahrhundert, wd sich das Stadium der. alten 
in Buch kitteratur wieder belebte, auf die Erhaltung und Wie? 
198 aboes derauffindung antiker Kunstwerke bedacht war. Auch 
von In war. der Einfluß des klassischen Alterthums anf die 
taphals Ausbildung der Künste nicht geringer, als der, wel? 
c<en andre Seiten desselben auf den Gang der Wissen- 
Quadri fchaften und vie Fortschritte der Litteratur gehabt ha 
0 degli ben. Die ältesten unter den modernen“ Mahiern rich? 
teten ihre Kunst durch das einzige, mehr fleißige als 
erleuchtete Studium der Natur mühsam wieder auf. 
Alles nahm einen ganz andern Schwung; als die 
'Künstier anfingen, jene ewigen Muster der Vollendung 
m", ee zu betrachten und zu versiehen. Sie wurden dadurch 
fe weite zu höheren Bestrebungen , als die bloße Nachahmung 
Feihelen des Wirklichen ist, geweckt 3 die Bildnerey und Mah» 
"1fnden serey wurde in eincm ausgedehnterem Sinne und mit 
9 mehr Methode getrieben. Das Studium der Antike 
ild ih wirkte vortheilhaft auf das Studium der Diatur zu- 
7) mel rück: durch die Vergleichung dieser mit jener wurde 
Alters man auf das Wesentliche aufmerksam gemacht , und in 
5 mas der Auswahl des Edleren geleitet. Man blieb auch 
Yarsall nicht bey der Außenfeite stehen , sonderu suchte die Ge- 
ir tr see der Erscheinung des menschlichen Körpers anato* 
1747; misch zu ergründen. . Die Formen'mußten daher zierli- 
eid c<her und auserlesener werden, und die Zeichnung , die 
Seele der Mahlerey , größere Sicherheit und Richtig- 
keit gewinnen. Dieses Gepräge tragen auch die Kunst: 
werfe
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.